Duisburg. . Wenn Duisburg es nicht schafft, 10,7 Millionen Euro im kommenden Haushalt einzusparen, übernimmt ein Düsseldorfer Sparkommissar das Regiment. Die Tränenliste betrifft alle: Hallenbäder und Stadtteilbibliotheken sollen geschlossen, höhere Gebühren erhoben, Unterstützung gestrichen werden.

Eine bittere Tränenliste liegt dem Rat der Stadt Duisburg gerade vor. Ziel ist, 10,7 Millionen Euro im Haushalt 2015 einzusparen. Dafür hat Oberbürgermeister Sören Link 108 Sparvorschläge eingereicht. Sören Link erklärte bei einer Pressekonferenz am Montag Morgen, dass es nicht mehr möglich sei, zu sparen, ohne dass es die Bürger spüren würden. Der Etat der Stadt insgesamt beläuft sich auf 1,5 Milliarden Euro.

Alle Leistungen auf dem Prüfstand

In einer umfassenden Organisationsuntersuchung hatte das Hauptamt Leistungen auf den Prüfstand gestellt und geguckt, was gesetzlich Pflicht ist und was freiwillige Leistung, wo Personal gespart, wo mit moderner Technik kostengünstiger gearbeitet werden kann. Bereiche wie das Stadtmarketing sollten komplett neu aufgestellt werden. Künftig sollen 70 der jährlich 200 neu zu besetzenden Stellen nicht wieder besetzt werden. Aber das allein reicht eben nicht.

Sparvorschläge für den Duisburger Haushalt

Duisburg unter Sparzwang

Eine bittere Tränenliste liegt dem Rat der Stadt Duisburg gerade vor. Es geht darum 10,7 Millionen Euro im Haushalt einzusparen. Dafür hat der Kämmerer 108 Sparvorschläge eingereicht. Hier sind die schmerzhaftesten Vorhaben, über die die Politiker entscheiden müssen.

Plus: 638.550 Euro

Stationäre Blitzeranlage auf der baufälligen Neuenkamper A 40-Rheinbrücke zur Geschwindigkeitskontrolle. Wartung und Überwachung soll extern vergeben werden.

Plus: 250.000 Euro

Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer, die u.a. schon Dortmund, Mülheim oder Essen erheben. 11.818 Bürger haben in Duisburg einen Nebenwohnsitz angemeldet, rund die Hälfte wäre steuerpflichtig.

Plus: 19.500 Euro

Anschaffung eines fünften Blitzerwagens

Plus: 415.796 Euro

Zehn zusätzliche Kontrolleure für den ruhenden Verkehr (von 39 auf 49).

Plus: 9000 Euro

Höhere Entgelte für die Rheinhausen-Halle, die Glückauf-Halle und die Stadthalle Walsum.

Minus: 242.000 Euro

Nichtbesetzung der Bezirksamtsleiterstellen in Hamborn und Homberg/Ruhrort/Baerl. Die Aufgaben sollen von den Bezirksamtsleitungen Walsum und Rheinhausen übernommen werden.

Minus: 163.333 Euro

Reduzierung des städtischen Eigenanteils durch Erhöhung der Elternbeiträge für die Offenen Ganztagsgrundschulen um zehn Prozent.

Plus: 101.675 Euro

Höhere Entgelte bei der Volkshochschule und Einstellung der Studienfahrten.

Plus: 120.000 Euro

Höhere Entgelte in der Stadtbücherei.

Minus: 24.752 Euro

Einstellung der Fahrbibliothek der Bücherei

Minus: rund 520.000 Euro

Schließung der Stadtteilbüchereien Ruhrort, Vierlinden, Wanheimerort, Neumühl und Beeck

Minus: 59.633 bis 191.757 Euro

Aufgabe des Kleinkunsttheaters „Die Säule“ ab 2015/16.

Minus: 60 000 Euro

Akzente und Traumzeitfestival ab 2016 jährlich im Wechsel

Minus: 542.500 Euro, ab 2016 1,25 Mio €

Einstellung der Zuschüsse Sprachförderung in Kitas

Plus: 174.900 Euro bis 1 ,5 Mio €

Anhebung der Elternbeiträge für Kindergärten alle zwei Jahre um 5 Prozent

Minus: 2,7 Mio Euro bis 2021

Schließung der Jugendzentren Rügenstraße und Spielzentrum Süd

Minus: 300.000 Euro

Schließung des Freibades Homberg.

Minus: 170.000 Euro

Schließung des Hallenbades Neuenkamp.

Minus: 220.000 Euro

Schließung der Hallenbäder Großenbaum und Wanheim 2017.

Plus: 100.000 Euro

Erhöhung der Eintrittsgelder um 50 Cent in den Bädern Homberg, Neuenkamp, Großenbaum und Wanheim.

Plus: 380.000 Euro

Erhöhung der Parkgebühren, u.a. eine Stunde ein Euro statt 50 Cent

Plus: 89.420 Euro

Die Fortführung des Sozialberichts (eine freiwillige Leistung) wird eingestellt.

Plus: 120.000 Euro

Die Förderung von Familienhebammen wird eingestellt.

Plus: 35.000 Euro

Das Jugendparlament wird aufgelöst.

Plus: 64.150 Euro

Erhöhung der Eintrittspreise bei den Philharmonikern.

Plus: 35.900 Euro

Erhöhung der Eintrittspreise im Theater der Stadt Duisburg

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