Duisburg. Die Pilotenstreiks bei der Lufthansa am Freitagabend und bei Germanwings eine Woche zuvor haben auch Auswirkungen auf die Duisburger Reiseveranstalter Alltours und Schauinsland gehabt – und für viele Passagiere.

Nach Auskunft der Reiseveranstalter mussten Hunderte Passagiere innerhalb kürzester Zeit umgebucht werden. Dies sei allerdings dank eines ausgeklügelten Krisenmanagements gut bewältigt worden.

Besonders betroffen sei Alltours von dem Streik bei der Lufthansa-Tochter Germanwings gewesen, erläutert Alltours-Sprecher Stefan Suska. „Da mussten wir schnell 200 Passagiere umbuchen“, sagt er. Denn die Kunden des Reiseveranstalters, die etwa Pauschalreisen im Mittelmeerraum gebucht hätten, würden oft mit Charter-Gesellschaften wie Germanwings befördert.

Kunden haben maximal acht Stunden gewartet

Zumeist werden die Streiks ein bis zwei Tage vorher angekündigt, dann greife der Krisenplan. „Wir informieren alle Kunden etwa per SMS über Flugausfälle und über neue Flugzeiten. Auch auf unserer Homepage stehen dazu Informationen“, erläutert Suska. Daneben werde Passagieren auch an den Alltours-Schaltern auf den Flughäfen weitergeholfen. Suska: „Die längste Zeit, die ein Kunde auf den Flug warten musste, waren acht Stunden. Im Schnitt waren es drei bis fünf Stunden.“

In solchen Fällen gebe es auch einen „hohen Solidaritätsgrad“ in der Branche. „Dann wird unterhalb der Veranstalter telefoniert, wer noch freie Plätze hat und umgebuchte Fluggäste aufnehmen kann“, erklärt Suska. Man helfe sich da gegenseitig, denn „es kann jeden treffen“.

Lufthansa-Streik war nicht so dramatisch

Wie hoch der wirtschaftliche Schaden für den Reiseveranstalter wegen des Streiks ist, sei allerdings schwer zu beziffern. „Wir haben aber Rahmenverträge mit den Fluglinien, die auch solche Sachen abdecken“, sagt der Alltours-Sprecher. Anders sei es jedoch, wenn es etwa wochenlang Flugausfälle wegen eines Vulkanausbruchs auf Island oder etliche Flüge beispielsweise wegen Unruhen in Ägypten ausfielen. Das könnte dann zur Belastung werden.

Deutlich entspannter war dagegen die Situation am Freitagabend beim Lufthansa-Streik. Suska:„Da mussten wir lediglich zwei Passagiere auf betroffenen Anschlussflügen umbuchen.“

Auch für den Veranstalter Schauinsland ging der Ausstand der Lufthansa-Piloten recht glimpflich aus. „Wir mussten weniger als 50 Passagiere umbuchen, zumeist handelte es sich dabei um Zubringerflüge für Fernstrecken“, schildert Schauinsland-Sprecher Frank-Peter Schneider. Und: „Wir hatten alles im Griff.“