Duisburg. Fünf Prozent mehr Lohn, Übernahme der Azubis und Fortschreibung der Altersteilzeit. Das sind die Forderungen der IG Metall in der Tarifauseinandersetzung in der Stahlindustrie. Donnerstagvormittag gingen in Duisburg-Bruckhausen und bei HKM in Hüttenheim rund 5000 Arbeiter auf die Straße.

Rund 5000 Stahlkocher haben am Donnerstag in Duisburg nach Angaben der IG Metall zeitweise die Arbeit niedergelegt. Die Aktion war der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Welle von Warnstreiks, zu der die Gewerkschaft im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde für die 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie aufgerufen hatte.

Um ihren Forderungen für eine Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen, sind am Stahlwerk in Bruckhausen rund 3500 Stahlarbeiter auf die Straße gegangen. Beim rund anderthalbstündigen Warnstreik, der gegen zehn Uhr begann, blockierten die Arbeiter auch die Kaiser-Wilhelm-Straße in Bruckhausen.

An dem Warnstreik beteiligten sich Mitarbeiter von TKS, Arcelor-Mittal aus Ruhrort, der Kokerei Schwelgern und weiteren Tochterfirmen. Bei der Kundgebung im Norden sprachen unter anderem Konzern-Betriebsratsvorsitzender Wilhelm Segerath und Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in NRW. Giesler, der auch Verhandlungsführer der IG Metall ist,forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot vorzulegen. Er wies auf eine wieder anziehende Auftragslage und eine verbesserte Auslastung in der Branche hin. Davon wollten die Beschäftigten auch etwas abbekommen, so Giesler.

Warnstreik hatte auch Auswirkungen auf Nahverkehr

Während der Demo auf der Friedrich-Wilhelm-Straße in Bruckhausen setzte die DVG Busse im Pendelverkehr ein. Gegen 11.30 Uhr war zudem noch ein Aufzug von Stahlbeschäftigten auf der Mannesmannstraße in Hüttenheim angekündigt, an dem noch einmal 1500 Arbeiter teilnahmen. Beide Protestaktionen hatten auch Auswirkungen auf den Nahverkehr, die DVG setzte statt Bahnen Pendelbusse ein, um den Fahrbetrieb weiter aufrecht zu halten.

Bei der Tarifauseinandersetzung in der Stahlindustrie, die am kommenden Montag in Gelsenkirchen in die vierte Runde geht, kämpfen die Gewerkschaften für ein Gehaltsplus von fünf Prozent, die Übernahme der Auszubildenden in unbefristete Arbeitsverhältnisse sowie eine Fortschreibung der Regelungen zur Altersteilzeit.

Die zentrale Veranstaltung bei ThyssenKrupp Steel von Kundgebungen und Warnstreiks in Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Hagen, Krefeld und Siegen. Die Aktionen sollen am Freitag mit weiteren Warnstreiks in Düsseldorf, Gelsenkirchen, Mülheim/Ruhr, Osnabrück, Salzgitter und Witten fortgesetzt werden. (we/mit dpa)