Duisburg. . Kaum gaben Dennis Strillinger und seine Freundin Sarah Köhnecke bekannt, dass sie ihre „Krümelküche“ eröffnen, da wurden sie von Gästen überrannt. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne brachten sie das vegane Café an den Start - und schufen einen Wohlfühl-Ort mit Wohnzimmer-Charme.

Auf der Karte stehen „gebratene Penne mit Gemüse“, eine Spinat-Quiche, Burger und zahlreiche andere Leckereien. Luft und Liebe gibt’s gratis dazu. Vor eineinhalb Wochen hat das vegane Café Krümelküche an der Johanniterstraße eröffnet. Kaum, dass Dennis Strillinger und Sarah Köhnecke die frohe Kunde auf Facebook veröffentlichten, wurden sie von den Gästen überrannt. Am zweiten Tag waren sämtliche Kuchen ausverkauft.

Die Begeisterung der Duisburger für das Projekt schlug sich übrigens schon vor der Eröffnung in barer Münze nieder. Das Startkapital, immerhin 15.880 Euro, sammelten die Cafégründer via Crowdfunding ein. „Mit dem Geld haben wir die Kaffeemaschine bezahlt, Kühlschränke angeschafft, Geschirr gekauft“, zählt Strillinger auf. Die Einrichtung, gemütliche alte Sessel, Schränke und Buffets, haben sie bei Ebay ersteigert. Die Musik kommt von Platte – und in einer Ecke steht eine Super Nintendo-Konsole zum Zocken.

Nicht für immer auf Donauwelle verzichten

„Eigentlich hat uns die Location gefunden“, erklärt der 31-Jährige. Lange bevor der frühere Gamedesigner und seine Freundin das Café eröffneten, luden sie privat Freunde zum Kaffeetrinken ein und testeten die Kuchenkreationen. Auf Fleisch und Leder konnten die Veganer prima verzichten, aber Donauwelle wollten sie nicht ihr Leben lang vom Speiseplan streichen. Die Kuchen kamen gut an. Später kam einmal im Monat ein Spielabend hinzu, wo sie auch Herzhaftes auftischten. Die renovierte Etage, die sie selbst umbauten, wurde den Duissernern durch Zufall angeboten. Dennis Strillinger und Sarah Köhnecke haben sich die Aufgaben aufgeteilt: Sie werkelt in der Küche, er macht den Service. Bald wollen sie eine Aushilfe einstellen.

Sarah Köhnecke bereitet in der Küche Burger-Patties vor. Alles ist selbstgemacht - und wird von den Gästen schnell weggefuttert.
Sarah Köhnecke bereitet in der Küche Burger-Patties vor. Alles ist selbstgemacht - und wird von den Gästen schnell weggefuttert. © WAZ FotoPool

In der Küche presst Sarah Köhnecke die Burgerpatties. „Das reicht, wenn wir Glück haben, bis morgen“, hofft die 27-Jährige. Zudem backt sie parallel einen Pflaumenkuchen. Jeden Tag gibt’s Torte, einen Nachtisch und etwas Fruchtiges. Sie hat schon immer gerne gebacken. Als sie sich vegan ernährte, experimentierte sie zunächst, wie man zum Beispiel Ei ersetzen kann. „Das geht ganz gut mit Apfelmus“, verrät sie. Mittlerweile hat sie sogar eine Margarine gefunden, mit der sich prima Buttercremes machen lassen.

„Es wurde Zeit, dass es auch in Duisburg ein Angebot gibt“,sagt Theresia Jäger (re.). Der Kuchen hat ihr gut geschmeckt.
„Es wurde Zeit, dass es auch in Duisburg ein Angebot gibt“,sagt Theresia Jäger (re.). Der Kuchen hat ihr gut geschmeckt. © WAZ FotoPool

„Mmh“, macht Theresia Jäger, als sie die Himbeertorte vom Löffel schleckt. Die 24-Jährige testet mit ihrer Freundin das Café. „Es wurde Zeit, dass es auch in Duisburg so ein Angebot gibt“, findet sie. Sie verspricht: Sie will noch mehr probieren und Freunde mitbringen. Bald soll es auch mal Veranstaltungen geben.