Duisburg.
Die Regale und Kühlschränke sind gefüllt mit fleischlosen Steaks, veganen Backmischungen und halben Hähnchen ohne Huhn. Was sich abenteuerlich anhört, schmeckt aber gut. Dass jedenfalls findet die Familie Rütten und die müssen es wissen, schließlich haben sie alles selber probiert.
Am 2. April eröffnen sie auf der Neudorfer Straße 197 ihr „Veganes Lädchen“ und bieten neben frischer Wurst, Käse und Joghurt – natürlich alles vegan – auch Hunde- und Katzenfutter an. „Es gibt eine große Community von Veganern und Vegetariern in Duisburg, aber keine Anlaufstelle“, hat Ricardo Rütten (23) in den letzten Jahren feststellen müssen. Einmal im Monat trifft er sich mit Veganern zu einem gemeinsamen Frühstück in der Kirchengemeinde Walsum. Als seine Schwester bei dem Treffen die Idee vorbrachte, einen veganen Laden zu eröffnen, waren alle begeistert.
Sortiment nach Wunsch
„Wir haben auf unserer Facebook-Seite gefragt, was die Leute gerne kaufen möchten und danach unser Sortiment zusammen gestellt“, erklärt Rütten. Natürlich habe die Familie auch besonders viele ihrer eigenen Lieblingsprodukte im Sortiment.
„Unser Hauptaugenmerk liegt auf Frische-Erzeugnissen“, erklärt das Familienoberhaupt Michael Lehn (53), der die Geschäftsidee seiner Kinder tatkräftig unterstützt. Obwohl viele Konsumenten ihre veganen Lebensmittel online bestellten, gäbe es bei frischen Produkten generell ein Problem mit der Kühlung beim Versand. Diese Lücke möchte die Familie Rütten mit ihrem veganen Lädchen füllen. „Unsere Lage in Bahnhofsnähe ist sehr günstig“, findet Ricardo Rütten. So könnten nicht nur Studenten aus Duisburg, sondern Veganer aus dem ganzen Ruhrgebiet leicht das Geschäft erreichen.
Weiter im Beruf
Den Ladenbetrieb will die vierköpfige Familie in Eigenarbeit stemmen. Während dessen möchten sie alle ihren regulären Berufen weiter nachgehen. Das Geschäft soll nicht allein dem Verkauf dienen: Es gibt einen weiteren Raum, der mit großen Holztischen und Stühlen ausgestattet ist. „Das ist unsere Plauderecke. Hier bieten wir auch Essen zur Verköstigung an“, verrät Lehn. Bei veganen Hot Dogs, selbst gemachten Küchlein und Fair-Trade-Kaffee sollen sich die Gäste in Zukunft austauschen und Vorträgen lauschen können.
Viel Herzblut und Überzeugung haben die Rüttens in das Projekt gesteckt und hoffen, dass es ein Erfolg wird. „Wir wollen keinen Supermarkt oder Lebensmitteldiscounter sein, sondern ein Ort an dem wir und die anderen Leute sich wohlfühlen können“, unterstreicht Michael Lehn.