Duisburg. Die Familie Lam eröffnete 2001 den Asia-Laden an der Mercatorstraße. Seitdem gibt es Reis auch säckeweise in Duisburg.
Reis, wohin das Auge reicht. Jasmin-Reis, abgepackt zu zehn Kilo, Basmati, fünf Kilo, kleine Pakete für Sushi – oder die Deutschen. 2001 haben Van Minh Lam und seine Familie das Asia-Geschäft an der Mercatorstraße eröffnet.
Seitdem ist es für Hobby-Köche, die die asiatische Küche schätzen, eine feste Adresse und ihr Tor in eine exotische kulinarische Welt. Und für die vielen Chinesen, Thailänder und anderen Asiaten, die in Duisburg leben, sind die Lebensmittel in den Regalen ein Stück Heimat.
Bereits in den 1980er Jahren kam die Familie Lam nach Deutschland. Die Eltern von Van Minh Lam besaßen ein kleines Geschäft in Laos und galten damit in Augen der Regierung als Kapitalisten. Als die Kommunisten an die Macht kamen, flohen sie zunächst über die Grenze nach Thailand. Die Hilfsorganisation „Cap Anamur“ brachte sie nach Deutschland. Dass sie in Duisburg gelandet sind, war Zufall.
„Ich kann mich noch gut erinnern, wie mein Vater im Discounter einen ganzen Einkaufswagen voll Reis einkaufte, weil er nicht verstand, dass es den Reis nur in kleinen Kochbeuteln gab.“ Mit rund 20 Paketen kam die Familie erst einmal über die Runden. 2001 eröffnete sie schließlich den Asia-Markt an der Mercatorstraße, denn es gab noch mehr Lebensmittel, die sie vermisste.
Van Minh Lam kennt inzwischen sämtliche Ernährungsgewohnheiten. Er hat Rezepttipps für Veganer parat, empfiehlt Abnahmewilligen Shirataki-Nudeln, die ganz ohne Kohlenhydrate auskommen, berät zur richtigen Wahl der Kokosmilch. Allein sieben verschiedene Sorten hat das Fachgeschäft im Sortiment. Chinesische Studenten kaufen gerne Nudeln. „Wenn man glaubt, dass die Italiener eine Nation der Nudelesser sind, da kennt man nicht die Chinesen. Da gibt es ziemlich viele Sorten.“
Zwischen Soja-Soßen, fertig gepackten Sushi-Sets und Singha-Bier findet sich auch Nützliches und Nippes. Reiskocher zum Beispiel, spezielle Reislöffel, Figuren, Wandteppiche oder asiatische Klatsch-Zeitschriften. Auch auf einzelne Festtage hat sich das Geschäfteingestellt. Passend zum chinesischen Mondfest gibt es einen Kuchen, bei dem in der Mitte ein Eigelb mitgebacken wurde. Es symbolisiert den Mond.
Früher hat die Familie Lam zu Hause vor allem asiatisch gekocht. Die Gerichte erinnerte sie an ihre Heimat. Doch seitdem die Kinder im Kindergarten und in der Schule sind, haben sich die Essgewohnheiten geändert. Currys und andere Spezialitäten gibt es noch immer. „Aber die Kinder mögen eben auch Kartoffelpürree mit Fischstäbchen.“
Geschäftsleute setzen auf links winkende Katzen
Neben Lebensmitteln und Deko-Artikeln kann man sich bei Van Minh Lam auch mit chinesischen Glückskatzen eindecken. Die dauerwinkenden Kunststoff-Katzen gibt es an der Mercatorstraße in zahlreichen verschiedenen Größen und Farben. Und: Es macht durchaus einen Unterschied, ob die Katze weiß oder goldfarben ist – und ob sie die linke oder rechte Pfote hebt, weiß der Experte.
Ursprünglich kommt die Katze aus Japan, aber Thailand und China haben sich das Glücks-Symbol zu eigen gemacht. „Wenn sie rechts winkt, bedeutet das Glück und Wohlstand.“ Links winkende Gesellen finde man oft im Schaufenster von Geschäften und Restaurants.
„Das soll Kunden anlocken. Sie winkt sie sozusagen herein.“ Eine weiße Katze steht für Reinheit,während Gold den Wohlstand symbolisieren soll, den sich der Besitzer wünscht. Silber soll für Gesundheit sorgen und den Besitzer gegen Krankheiten schützen. Abergläubische Menschen denken allerdings, dass eine Glückskatze nur dann Glück bringt, wenn man sie selbst aus Asien mitgebracht hat. Da kann Van Minh Lam dann auch nicht mehr helfen.
Der Asia-Laden hat montags bis freitags von 9 Uhr bis 19 Uhr geöffnet sowie am Samstag von 9 Uhr bis 18 Uhr.