Duisburg. . Das Institut soll den Austausch mit China fördern. Der neue Saal ist mit Möbeln aus der Partnerstadt Wuhan ausgestattet. Besucher können hier bereits auf 2000 Medien zugreifen. Doch in den Regalen ist noch viel Platz für weiteren Lesestoff.

Die Tür zum Lesesaal im Konfuzius-Institut an der Bismarckstraße steht den Besuchern seit letzter Woche offen. Doch es gibt eine Sicherheitsmaßnahme: Zwei Meter hinter der Tür ragt ein chinesischer Raumtrenner von der Wand abgehend in den Saal hinein – er hält Geister fern, die angeblich nur geradeaus laufen können. Bei der Eröffnung haben allerdings alle die Kurve gekriegt.

Gleich „doppelte Freude“ stellte sich bei Oberbürgermeister Sören Link ein. Denn im Lesesaal, der im Tec-Center eingerichtet wurde, finden sich nicht nur Bücher, sondern auch chinesische Möbel. Vor etwa 25 Jahren kamen sie als Geschenk aus der Partnerstadt Wuhan und sollten ursprünglich einen Platz im chinesischen Garten des Zoos finden. Doch die Möbel mit Perlmutt­dekor waren für diesen Zweck zu fein.

Förderung des kulturellen Austausches

Im Lesesaal des Konfuzius-Instituts – weltweit gibt es mehr als 450 solcher Einrichtungen, um den kulturellen Austausch zu fördern – können die Besucher derzeit zu rund 2000 Medien greifen, bevor sie sich auf den Möbeln niederlassen. Hier könne man Bücher durchstöbern, lesen, darüber sprechen, erklärte Prof. Dieter Grunow vom Institut für Politikwissenschaft der Uni Duisburg Essen bei der Eröffnung. „Wir leben in einer Weltgesellschaft, die von Kommunikation in Betrieb gehalten wird.“ Anspruchsvolles Schreiben und Lesen müsse weiter zu den Kulturtechniken gehören, und das solle der neue Saal fördern.

Der Weg dahin war nicht einfach, erinnert sich Prof. Xu Kuanhua, der chinesische Co-Direktor des Konfuzius-Instituts. Fünf Jahre lang habe man sich um die Einrichtung des Saals bemüht. „Ich fühle mich hier wie zu Hause“, sagte er. „Obwohl ich zu Hause nicht solche Möbel habe.“