Grübeln, taktieren und lachen: Im „Baba Su” an der Bismarckstraße in Neudorf sitzen rund 30 junge Menschen zusammen – und versuchen sich an chinesischen Gesellschaftsspielen wie Mah-Jongg und Go. Beim chinesischen Poker und einer etwas anderen Form von Schach kommt Freude auf. Doch auch wenn die Spiele im Mittelpunkt stehen, ist auch die asiatischen Kultur ein Thema. Die Reihe „China erleben” des Konfuzius-Instituts der Metropole Ruhr gibt Anlass zum kulturellen Austausch. Mit dabei sind zahlreiche chinesische Studenten – und deutsche Gäste.
Der Wirtschaftsmathematikstudent Lei Li (26) organisiert die Abende. Er ist seit 2007 in Duisburg und möchte den Einheimischen die chinesische Kultur näher bringen: „Diese Abende veranstalten wir einmal im Monat. Es stehen immer andere Themen im Mittelpunkt”, erklärt er. So kommen Studenten und Gäste auch zu chinesischen Filmabenden und Karaoke-Nächten. „Karaoke ist in China sehr beliebt”, sagt Li. „Wenn wir uns treffen, singen wir chinesische, deutsche und englische Hits.”
Singen will heute aber niemand. Dafür sind viele zu konzentriert. Beim Mah-Jongg ist kluges Taktieren entscheidend: Es sitzen immer vier Spieler an einem Tisch. Jeder baut vor sich aus den kleinen, mit Symbolen markierten Spielsteinen eine Mauer auf. Diese gilt es dann durch ziehen und abwerfen von Steinen zu verbessern und ein vollständiges Spielbild aus möglichst wertvollen Figuren zu formen. Heiko Domann ist ein echter Profi im Mah-Jongg. Er spielt seit mehreren Jahren, kennt viele Tricks und Kniffe. Zum gemeinsamen Spielen im „Baba Su” ist er extra aus Leverkusen gekommen. „Ich spiele Mah-Jonngg schon seit ewigen Zeiten”, sagt er. Dass er zum Spielen eine weitere Fahrtstrecke auf sich nimmt, ist keine Seltenheit: „Ich fahre regelmäßig zu Turnieren und Spiele-Abenden”, sagt er. Bei einigen Meisterschaften ist er schon aufs Treppchen gekommen. Da an diesem Abend wenige mit seiner Klasse mithalten können, nimmt er sich die Zeit, Taktiken zu erklären und Fragen zu beantworten.