Duisburg. Genau 40 Minuten lang wird sich der mächtigste Mann von China, Staatspräsident Xi Jinping, Zeit nehmen, um zum Abschluss seines eng getakteten Deutschland-Besuches in der kommenden Woche der Logistik-Drehscheibe Logport in Duisburg die Aufwartung zu machen.

Genau 40 Minuten lang wird sich der mächtigste Mann von China, Staatspräsident Xi Jinping, mit einer hochrangig besetzten Delegation Zeit nehmen, um zum Abschluss seines eng getakteten Deutschland-Besuches am Samstagnachmittag in der kommenden Woche der Logistik-Drehscheibe Logport in Duisburg die Aufwartung zu machen.

Logport in Duisburg ist für die größte Volkswirtschaft der Welt ein wichtiges Tor zu den westeuropäischen Märkten. Kein Wunder also, dass der Präsident der größten Wirtschaftsmacht der Welt – der protokollarisch den Präsidenten der USA oder Russlands gleich zu setzen ist – in Duisburg mal vorbei schauen möchte, wenn auf Logport ein Frachtzug aus Chongqing, der größten Stadt der Welt, beladen mit 50 Containern voller Elektronik made in China einläuft.

„Der Besuch von Staatspräsident Xi Jinping ist eine große Ehre für Duisburg“, ließ dazu gestern Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG erklären. Der Besuch zeige, welche Bedeutung China dem Wirtschafts- und Logistikstandort beimesse. Staake: „Wir werden alles dafür tun, dass der Staatspräsident Duisburg in bester Erinnerung behält.“Und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link spricht von einem „starken Signal, das durch diesen Besuch vom Wirtschaftsstandort Duisburg“ ausgehe. Er hat gestern übrigens der zweitgrößten Tageszeitung von China, der „Peoples Daily“ (Tagesauflage 3 Millionen Exemplare) ein Interview gegeben.

Eskortiert von einer Ehrenformation von 15 Polizeimotorrädern

Xi Jinping wird bei seinem Staatsbesuch in Deutschland in der kommenden Woche zunächst die Bundeshauptstadt Berlin aufsuchen und dort mit Bundespräsident Gauck und Kanzlerin Merkel zusammen kommen.

Am Samstag, 29. März, wird Xi dann ab Mittag in Düsseldorf erwartet. Zum Auftakt seines NRW-Besuchs wird er die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu Gesprächen empfangen. Immerhin sind in NRW mehr als 800 chinesische Unternehmen angesiedelt. In Duisburg gibt es ein Konfuzius-Institut, an der Universität Duisburg-Essen studieren 1500 Chinesen. Genug Gesprächsstoff also. Im Anschluss, ebenfalls in Düsseldorf, trifft Xi Jinping mit Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel zusammen.

Dann: Um 17.30 Uhr wird sich Präsident Xi Jinping mit seiner 200 Mann starken Delegation per Auto-Konvoi, eskortiert von einer Ehrenformation von 15 Polizeimotorrädern und diskret bewacht von einem massiven Aufgebot von Polizeihundertschaften aus dem ganzen Lande – über die Autobahn von Düsseldorf eielns nach Duisburg-Rheinhausen begeben. Denn dort wird gegen 18 Uhr die Einfahrt des Yuxinou-Container-Zuges aus Chongqing erwartet.

First Lady reist mit

Da in Duisburg nicht der Vorstand der Deutschen Bahn, sondern der von Logport die Regie und den Zeitplan führt, darf damit gerechnet werden, dass der chinesische Gast tatsächlich auch den Frachtzug rechtzeitig zu sehen bekommt. Denn schon um 18.40 Uhr muss Xi Jinping wieder zur Rückfahrt in den Wagen steigen, um exakt um 19 Uhr in der Landeshauptstadt im Hotel Interconti ein festliches Staatsbankett mit Hannelore Kraft zu eröffnen. Ganze 40 Minuten Zeit für die Logistik-Drehscheibe Duisburg – eine Zuwendung, die der Stadt gleichwohl zur Ehre gereicht. Fotos, kurze Reden, Presserummel. Abfahrt.

Übrigens: Präsident Xi wird bei seiner Europareise von seiner Ehefrau Peng Liyuan begleitet, die indes nicht mit nach Duisburg kommt wird, sondern die parallel dazu in Essen das Burg-Gymnasium besichtigt. Sie ist in China übrigens deutlich berühmter als ihr Mann, der Herr Präsident. Die elegante Dame – im Rang eines Generalmajors der Armee – ist in China eine sehr bekannte Sängerin.