Duisburg/Kasslerfeld. . Das Deutsche Rote Kreuz hat in Kasslerfeld seinen ersten Laden mit gebrauchter Kleidung eröffnet. Schon am ersten Tag kauften Kunden fleißig ein. T-Shirts und Tops gibt es schon ab einem Euro. Bei Erfolg sollen weitere Geschäfte in der Stadt folgen.

Eine rote Bluse findet als erstes eine neue Besitzerin. Ein farblich passender Beginn für den Secondhand-Kleiderladen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Ruhrorter Straße 56, bei dem es ab sofort kostengünstige Anziehsachen gibt. Es ist der Startschuss zu einem erfolgreichen ersten Tag: Schon während der offiziellen Eröffnung finden sich die zahlreiche Kunden in den Räumen ein. Die Auswahl ist enorm: Von Schlafanzügen für Kinder über Anzüge bis hin zu Kleidern ist alles zu finden.

Der Kleiderladen ist der erste seiner Art in Duisburg. Er soll eine Alternative für die klassische Altkleidersammlung sein. Schon für einen Euro gibt es schicke Teile: „T-Shirts für Kinder oder auch Tops für Damen sind unsere günstigsten Angebote“, erklärt Projektleiterin Martina Lahn. „Oberste Preiskategorie sind Herrenanzüge. Sie kosten 15 Euro, sind aber zum Teil ungetragen.“ Die übrigen Klamotten sind zwar überwiegend gebraucht, müssen jedoch den Qualitätsstandards der Verkäufer genügen. „Wir kontrollieren die Kleidung und stufen den Preis entsprechend der Qualität ein“, erklärt Lahn.

Jeder kann kommen

In erster Linie richte sich das Angebot an bedürftige Duisburger, ein Nachweis – beispielsweise die Bestätigung des Hartz IV-Bezugs – sei aber nicht nötig. „Jeder kann hier her kommen und einkaufen. Kontrollieren wollen wir nicht, da es nicht zu unserem Modell passt“, sagt Ingo Schunke, Kreisgeschäftsführer des DRK Duisburg. Dennoch habe man ein Auge darauf, wer einkauft: „Wenn jemand oft kommt und hier ganze Stapel von Jeans kauft, weil er sie auf dem Trödel gewinnbringend weiterverkaufen will, schreiten unsere Mitarbeiter ein“, so Schunke.

Bürgermeister Manfred Osenger zeigt sich begeistert von dem Laden: „Ich finde, dass ist eine super Idee für die Duisburger Bürger, die nicht ganz so viel haben.“ Überhaupt brauche man sich nicht für Secondhand-Klamotten zu schämen, findet er, schließlich sei der „Used-Look“ mittlerweile sehr modern.

Freude über gebrauchte Sachen

Das sieht eine Kundin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, ebenso: „Ich bin vor gebrauchten Sachen nicht fies, sondern freue mich über günstige Angebote. Schön, dass es so etwas jetzt bei uns in Kasslerfeld gibt.“

Dass schon am Eröffnungstag fleißig eingekauft wurde, freut Ingo Schunke: „Wir hoffen, dass das so bleibt und wir dann auch noch weitere Läden im Stadtgebiet eröffnen können“. Dafür müssten aber mindestens die Kosten gedeckt werden. Bei einem Minusgeschäft seien solche Überlegungen hinfällig, erklärt er.