Duisburg. Frank van Düren, den alle nur unter seinem Spitznamen „Otti“ kennen ist in der Szene bekannt. Er legt als DJ „Dark Classics“ im Kult-Keller auf, porträtiert als Musik-Journalist Bands aus der schwarzen Szene. Nun betreibt er ein Geschäft für Rollenspiel- und Gothic-Bedarf.
Eigentlich ist Frank van Düren, den die meisten in der Szene nur unter seinem Spitznamen „Otti“ kennen, ein Nachtmensch. Sein Fachgeschäft für Rollenspiel-Zubehör, Gothic-Kleidung, Musik und Poster hat er denn auch „Nightshade“, Nachtschatten, genannt. Ein Online-Geschäft für die schwarze Szene betreibt van Düren schon länger. Seit Jahresbeginn hat er nun einen Laden an der Steinschen Gasse, direkt neben dem Kult-Keller eröffnet. Dort können die Partygänger sich noch mit Accessoires eindecken, bevor sie feiern gehen. Im Kultkeller ist van Düren als „DJ Otti“ übrigens selbst Stammgast. Er legt „Dark Classics“ auf.
Schon als Jugendlicher rutschte van Düren in die Szene, war erst Punk, später Gothic. „Heute ist die Szene viel weiter gefächert. Es gibt ein paar Ältere von früher, aber auch einige Cyber-Gothics.“ Die laufen nicht nur in schwarzen, sondern auch in neon-farbigen Klamotten rum. Insgesamt gebe es für die Szene in Duisburg und der Umgebung ein großes Angebot an Partys. Van Düren liefert ein Komplett-Angebot, als DJ und Musikjournalist, der beispielsweise Gothic-Bands portraitiert.
„Über Preise kann man reden“
Im Schaufenster begrüßt Elvis, eine Schaufensterpuppe samt Totenkopf, die Kunden. An der Wand hängt ein Totenkopf-Tuch mit der Aufschrift „Little Dead Boy“. Eine opulente Barock-Tapete, natürlich schwarz, versetzt die Kunden in die richtige Stimmung. Schon früher gab es an gleicher Stelle ein Fachgeschäft für Nachtschatten-Gewächse. Deren Sortiment hat van Düren übernommen. Außerdem Restposten aufgekauft und Secondhand-Kleider in den Laden gehängt. Frauen finden hier Engel-Flügel, ganz in schwarz und andere gewagte Outfits. Die Herren können Poster mitnehmen, Würfel für Spiele oder anderes Zubehör. Vor allem von der Kleidung erhofft sich der 34-Jährige, dass sie im Geschäft besser läuft als online. „Über Preise kann man reden“, steht auf einem Zettel. Er setzt bewusst auf Second-Hand, bei ihm sollen die Kunden stöbern und Schnäppchen machen. Er will eine Nische besetzen. „Geschäfte für Neuware gibt es in anderen Städten genug.“
Es ist ein Vorteil, dass van Düren in der Szene verankert ist. Mit seinem Sortiment zieht er Leute vom gesamten Niederrhein an. Aktionsweise hat er manchmal auch auf, wenn die Nachtfalter sich auf den Weg zur Party machen – damit sie einen Eindruck von seinem Geschäft bekommen.