Mündelheim. .

Die schlimmste Situation, die einem Autofahrer passieren kann: Ein klein bisschen unachtsam, ein klein bisschen zu schnell gefahren, ein klein bisschen zu spät reagiert - und schon ist es passiert. Die Fußgängerin, die eben noch über die Straße laufen wollte, liegt im nächsten Moment unter der Motorhaube. Was in einem solchen Notfall zu tun ist und wie die erste Hilfe vor Ort abläuft, dass zeigte das Deutsche Rote Kreuz am Freitag Abend bei einem fingierten Unfall auf dem Gelände der Grundschule Im Reimel. Schauspieler stellten Opfer und Helfer dar, die Sanitäter kamen vom DRK.

Eine junge Frau liegt scheinbar bewusstlos unter einem Auto, der Fahrer ruft den Rettungswagen, die Rettungsassistenten und Notärztin bergen die Frau und verfrachten sie in den Krankenwagen. Das Besondere: Die Türen des Krankenwagens bleiben geöffnet, so dass die Zuschauer den Helfern bei ihrer Arbeit zusehen konnten. Denn genau das war an diesem Abend erwünscht.

Hektik und Stress sind fehl am Platz

Währenddessen wird erklärt, was wer gerade zu tun hat, in welcher Reihenfolge und – ganz wichtig – mit möglichst viel Ruhe und Gelassenheit. „Hektik und Stress sind in diesen Situationen absolut fehl am Platz“, erklärt Achim Wurster, Fachdienstberater Sanitätsdienst des Kreisverbandes Duisburg, „Rettungsarbeit ist Teamarbeit, jeder hat seine Aufgaben.“

Und so wird die junge Frau mit Medikamenten und Infusionen versorgt, möglichst stabilisiert und ständig kontrolliert. Erst wenn die Notärztin ihr Okay gibt, beginnt die Fahrt ins Krankenhaus. Und zwar möglichst ins nächstgelegene. Manchmal kriegen die Sanitäter aber auch Bescheid, dass dort kein Platz ist und können sofort umdenken und umlenken, das spart natürlich Zeit.“

Nach knapp einer Viertelstunde ist das Opfer versorgt und die Ärztin gibt das Zeichen zum Start. Mit Blaulicht und Martinshorn geht es nun ab ins Krankenhaus. Aber nicht unbedingt rasend. „Wundern Sie sich nicht, wenn sie mal einen Krankenwagen mit 30 Stundenkilometern die Straße entlang kriechen sehen. Das Tempo muss dem Zustand des Patienten angepasst werden. Langsames Fahren kann ein Hinweis auf eine Verletzung der Wirbelsäule sein“.

Mit diesen Worten ist die Aktion des Roten Kreuzes in Mündelheim an diesem Abend auch schon beendet. Bleibt zu hoffen, dass die anwesenden Zuschauer erst gar nicht in eine Unfallsituation geraten. Und wenn doch, vielleicht haben sie ja den ein oder anderen Tipp mitnehmen können oder sich sogar für ein Ehrenamt beim DRK entschieden.