Duisburg. Rund 1,1 Millionen Euro Umsatzsteuer sollen eine heute 71 Jahre alte Friseurmeisterin und ihr Sohn hinterzogen haben. Zwischen 2005 und 2008 sollen die Angeklagten, die mehrere Läden in Duisburg und am Niederrhein haben, bewusst zu wenig bis gar keine Einnahmen nicht dem Finanzamt angemeldet haben.
Wegen Steuerhinterziehung muss sich seit Mittwoch eine 71-jährige Friseurmeisterin aus Duisburg verantworten. Als Chefin eines familiengeführten Unternehmens, das in Duisburg, Goch, Xanten und Krefeld zahlreiche Friseur-Geschäfte betrieb, soll sie mit ihrem 32-jährigen Sohn von 2005 bis 2008 rund 1,1 Millionen Euro Umsatzsteuer hinterzogen haben.
1966 hatte sich die Frau mit ihrem ersten Laden selbstständig gemacht. Schnell wuchs das Unternehmen. Zuletzt gab es zahlreiche Filialen, die in unterschiedlichen Rechtsformen, teils unter dem Namen des Sohnes, betrieben worden sein sollen.
Neun weitere Verhandlungstage geplant
Zur Tatzeit soll die Angeklagte für Einkauf und Verteilung von Waren zuständig gewesen sein, während ihr inzwischen verstorbener Ehemann das Kaufmännische regelte. Die Anklage geht davon aus, dass alle drei Familienmitglieder die Geschäfte gemeinsam führten und für einzelne Zeiträume bewusst zu wenig oder gar keine Einnahmen beim Finanzamt anmeldeten. Bis Ende September sind neun weitere Verhandlungstage geplant.