Duisburg.

Mit deutlichen Haftstrafen endete am Duisburger Landgericht der Prozess gegen zwei frühere Bauunternehmer, die an der Spitze zweier Firmen in Mülheim und Oberhausen gestanden hatten. Der 52-jährige Duisburger muss für sechs Jahre hinter Gitter. Ein 43-jähriger Oberhausener kam mit dreieinhalb Jahren davon.

Im Kern ging es um Millionen-Umsätze, wobei offenbar nur ein kleiner Teil der Beschäftigten korrekt angestellt war. Der Rest wurde schwarz entlohnt. Insgesamt rund 4,2 Mio Euro wurden an Fiskus und Sozialkassen vorbei geschleust. Von der umfangreichen Anklage blieb am Ende des 19-tägigen Verfahrens nur ein Teil übrig. Beim Strafmaß wirkte sich zu Gunsten des Oberhauseners vor allem dessen Geständnis aus.

Die Verteidigung führte Konkurrenzdruck im Baugewerbe, vor allem bei Aufträgen der öffentlichen Hand, ins Feld. Um ihre Firmen und damit Arbeitsplätze zu erhalten, hätten die Angeklagten auf Schwarzarbeit zurückgegriffen. Dabei hätten sie selbst auf eher bescheidenem Fuß gelebt. Das Gericht hatte am Ende keinen Zweifel, dass Finanzamt und Sozialkassen bewusst in großem Stil getäuscht wurden. Prickelndes Detail: Die betreffenden Firmen waren auch beim Ausbau der Justizvollzugsanstalt Willich beteiligt.