Duisburg. Nach der Fusions-Ankündigung des neuen Kartstadt-Eigners gibt es auch in Duisburg Spekulationen, was die Zukunft von Karstadt und Kaufhof in der Innenstadt angeht. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein fürchtet hingegen nicht um die Filialen von in der City.
Bleibt Karstadt, geht Kaufhof? Bleibt der Kaufhof, geht dann Karstadt? Nach der Ankündigung des neuen Karstadt-Eigentümers René Benko, die Warenhauskette in den kommenden ein bis zwei Jahren sanieren zu wollen und 2016 mit dem Konkurrenten Kaufhof zu fusionieren, schießen die Spekulationen in den Städten in denen beide Warenhäuser noch am Ort sind, wild ins Kraut. Doch unabhängig von der weiteren Entwicklung stellt sich die Frage, ob eine Stadt wie Duisburg künftig überhaupt zwei Warenhäuser verkraften kann.
Eine Frage, die wir Wilhelm Bommann stellten, die sich aber für den Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Niederrhein angesichts der aktuellen Situation in Duisburg gar nicht so aufdrängt: „Die Duisburger Innenstadt hat das Potenzial für zwei Warenhäuser in dieser Größenordnung.“ Das sehe in Städten wie Dinslaken oder Moers schon ganz anders aus. Duisburg sei nun mal ein Oberzentrum und habe auch Projekte umgesetzt, um als ein solches am Niederrhein wieder auf der Leiter ein Stück höher zu kommen, verweist Bommann etwa auf die Einkaufszentren Forum und Königsgalerie.
Dass die Königsgalerie allerdings immer noch nicht so gut läuft wie erwartet, ist für den Verbandsgeschäftsführer ein hausgemachtes Problem: „Wenn eine Stadt hingeht und behauptet, sie habe zwei Innenstädte, um ein Factory Outlet Center zu bauen, darf sie sich nicht wundern, dass sich die Vermietungssituation in der eigentlichen Innenstadt schwierig gestaltet.“
Keine Befürchtung das Warenhäuser geschlossen werden
Auch angesichts dieser eventuellen Konkurrenz, die im Norden der Stadt entstehen soll, hegt Bommann keine Befürchtung, dass in Duisburg eines der beiden großen Warenhäuser geschlossen wird. „Die Filialen, die es früher in Hocheide und am Kometenplatz in Walsum gab, waren damals relativ schnell auf der Liste der unrentablen Filialen aufgetaucht.“ Von den in der Innenstadt noch vorhandenen Warenhäuser der beiden Konzerne habe er, Bommann, bislang nichts in dieser Richtung vernommen.
Im Gegenteil: „Beide Konzerne haben für ihre Duisburger Häuser sehr viel Geld in die Hand genommen, um diese attraktiv zu machen. Der Kaufhof hat eine beachtliche Summe in die Sanierung seiner Fassade und die Verbesserung seines Parkhauses gesteckt. Karstadt hat für den Einzug ins hochmoderne Forum eine völlig neue Filiale gestaltet und ist dort ein ungeheuer wichtiger Frequenzbringer.“
Allerdings weiß auch Wilhelm Bommann zu gut, dass sich der Markt in den vergangenen Jahren nicht gerade zu Gunsten der klassischen Warenhäuser entwickelt hat. „1980 noch machten die Warenhäuser 6 Prozent des Handelsumsatzes in ganz Deutschland. 2000 waren es nur noch 4,2 Prozent, und 2012 war der Umsatzanteil auf 2,7 Prozent gesunken“, listet Bommann auf. Gewinner seien die Discounter, Leidtragende die Warenhaus-Filialen in den Stadtteilen, die im Zuge dessen geschlossen wurden.