Duisburg. Die Zitterpartie für die rund 17.000 Karstadt-Beschäftigten in Deutschland geht weiter. Der Warenhauskette stehen weitere schmerzhafte Einschnitte bevor und alle 83 Häuser auf dem Prüfstand. Trotz der Krise stehen die Chancen für die 220 Mitarbeiter des Duisburger Standorts gut.
Denn: Vermutlich will Karstadt weitere Standorte schließen, wie Aufsichtsratschef Stephan Fanderl der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am Anfang der Woche gesagt hatte. Derzeit stünden alle 83 Häuser auf dem Prüfstand. Von einer möglichen Schließung von 20 Filialen war die Rede. Und so fürchten nun auch in Duisburg die Mitarbeiter um ihren Job.
Dennoch weiß niemand konkret, wie es jetzt weitergeht. „Obwohl uns nichts über die Pläne von Karstadt bekannt ist“, sagt Werner Kämink, Verdi-Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel, „geht trotzdem große Sorge um die Arbeitsplätze herum“. Auch Emin Trumic, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Karstadt in Duisburg und Mitglied des Gesamtbetriebsrates, tappt im Dunkeln: „Uns liegen auch noch keine Informationen vor“, sagt er. Im ersten Moment sei die Belegschaft aber geschockt gewesen. So oft musste sie schon um ihren Job zittern – seit 2009 als der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor in die Insolvenz ging. „Schon wieder von einer Karstadt-Krise zu hören, das ist schlimm“, so Trumic. Die jetzige Situation, das weiß er, gehe den Mitarbeitern deshalb auch „an die Nieren“. Vor allem die Ungewissheit nagt an der Belegschaft.
"Von den Kunden gut angenommen"
Nach Ansicht von Gewerkschafter Kämink seien die Karstadt-Mitarbeiter in den vergangenen Jahren „ohnehin schon genug gebeutelt“ worden. Sie haben auf Lohn und tarifliche Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet und sie sind immer wieder auf die Straße gegangen, um für ihren Arbeitsplatz zu kämpfen. „Sie haben ihren Beitrag zur Sanierung des Konzerns geleistet.“
Die Chancen, dass Karstadt in Duisburg nicht geschlossen wird, seien aber hoch: Das hört man zumindest aus dem Umfeld des Standortes. Die Lage in dem modernen Einkaufszentrum und die noch sehr jungen Mietverträge mit den Center-Betreiber Corio sprechen dafür. Das sieht auch Emin Trumic so: „Hier in Duisburg werden wir von den Kunden gut angenommen“, sagt er. Trotzdem wird er in den nächsten Wochen noch oft die Frage hören: „Was wird jetzt mit Karstadt?“