Duisburg. . Die ersten Ampeln wurden Anfang der 1950er Jahre errichtet. Seitdem wächst die Zahl der Signalanlagen in Duisburg stetig. Die Baukosten liegen zwischen 30.000 und 80.000 Euro, der Unterhalt kostet bis zu 6000 Euro im Jahr. Um Strom zu sparen, wurden viele Ampeln bereits mit LED-Leuchten ausgestattet.

Wer gerne im Auto seine Zeit verbringt und wartet, der hat dazu in Duisburg gleich 568 Mal allerbeste Gelegenheit. Vor roten Ampeln. So viele Lichtsignalanlagen, wie die Lieblinge der Autofahrer offiziell heißen, sind übers Stadtgebiet verstreut. Seit nunmehr 100 Jahren stoppt die elektrische Ampel die Autofahrer. Das erste Exemplar stand im amerikanischen Cleveland. Wann die erste Ampel in Duisburg montiert wurde, weiß Stadtsprecher Falko Firlus allerdings nicht zu sagen.

Zumindest dies: 1951 gab es schon welche. Am 7. Mai wurde in Neudorf an der Mülheimer Straße, Ecke Sternbuschweg eine Ampel installiert. Vorher regelte ein Polizist dort mit den Händen den Verkehr. Doch der Beamte hatte um 20 Uhr Feierabend. Danach mussten sich die wenigen Autofahrer nachts nach den Schildern richten.

1967 erster Verkehrsrechner

In der Folgezeit stieg die Zahl der Ampeln im Stadtgebiet stetig an. Um sie besser aufeinander abzustimmen, brauchte es einen Verkehrsrechner. Den ersten gab’s 1967. Mittlerweile werden die Ampeln von vier Rechnern (Standorte Hamborn, Stadthaus, Rathaus Rheinhausen und Rheinbrücke) gesteuert.

Wer glaubt, Ampel ist gleich Ampel, der irrt gewaltig. So unterscheidet die Verwaltung Ampeln für Fußgänger, an T-Kreuzungen und an „normalen“ Kreuzungen. Die Anschaffungskosten liegen weit auseinander. Einfache Fußgängerampel gibt’s schon für 30.000 bis 40.000 Euro. „Aber schon mit Blinden- und ÖPNV-Signal“, wie Falko Firlus betont. Ins mittlere Preissegment (50.000 bis 60.000 Euro) muss für eine T-Kreuzung gegriffen werden. Und für die Vollausstattung einer normalen Kreuzung dürfen 70.000 bis 80.000 Euro aus dem Stadtsäckel hingeblättert werden.

Schreiben Sie uns ihre Ampel-Erlebnisse

568 Ampeln regeln den Verkehr in Duisburg: Einerseits ein notwendiges System, um 250.000 Kraftfahrzeuge, ungezählte Radler und Fußgänger sicher durch ein eng gestricktes Verkehrsnetz zu lotsen. Andererseits ist jede Ampel der natürliche Feind aller Verkehrsteilnehmer, weil sie dem Vorankommen Grenzen setzt.

Doch ist das Netz hundertprozentig perfekt? Kennen Sie unsinnige Schaltungen, überflüssige Anlagen, haben Sie schon besondere Geschichten mit oder an Ampeln erlebt? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns dazu eine kurze Mail schreiben und ihre Eindrücke oder Erlebnisse schildern: redaktion.duisburg@waz.de

LED-Leuchten statt Glühbirnen

Auch bei den Betriebskosten gibt es deutliche Unterschiede – zwischen den 523 Ampeln, die von der Stadt betrieben werden, und jenen 45 Exemplaren an Landes- und Bundesstraßen, die vom Landesbetrieb Straßen NRW unterhalten werden. 3000 Euro jährlich kostet die Stadt durchschnittlich jede Ampel, immerhin stolze 6000 Euro überweist Straßen NRW im Schnitt an die Wartungsfirmen. Warum die doppelt so hohen Betriebskosten? Frank Hausendorf, Sprecher von Straßen NRW Ruhr, hat da nur eine Vermutung: „Wir haben einen vorgeschriebenen Wartungsturnus und wechseln die Birnen schon aus, bevor sie kaputtgehen.“

Ausgewechselt hat die Stadt schon einen Teil der Glühbirnen gegen LED-Leuchten. Das spart rund 90 Prozent Strom. „Ampeln mit alter Glühbirnen-Technik verbrauchen im Jahr rund 11.500 Kilowattstunden, LED-Ampeln nur 1700“, sagt Falko Firlus.

Den Autofahrern aber ist es wohl letztlich egal, vor welcher Ampel sie warten müssen . . .