Duisburg. Die zweite Staffel der RTL2-Serie „Babys – kleines Wunder, großes Glück“ wurde fast komplett im Klinikum Duisburg gedreht. Vier Monate lang filmte das Team und erzählt ab Mittwoch in zwölf Folgen die Geschichten der beteiligten Familien.

21 zwischen Dezember und April geborene Duisburger spielen die Hauptrollen in einer neuen Staffel der RTL2-Reihe „Babys – kleines Wunder, großes Glück“ (ab Mittwoch, 6. August, 20.15 Uhr). Die Dokumentation über den Alltag in der Geburtshilfestation des Klinikums Duisburg ist zurückhaltend und ernsthaft ausgefallen.

Die Anfrage der Produktionsfirma Sagamedia sei schon kontrovers diskutiert worden, berichtet Chefarzt Prof. Dr. Markus Schmidt. „Wir haben überlegt, wie die Akzeptanz sein wird. Es gibt ja kein intimeres Erlebnis als eine Geburt.“

"Das ist eine tolle Erinnerung für den Kleinen"

Doch das geplante Format habe die Klinik überzeugt. Das TV-Team hielt sich an alle Vorgaben („hier wird keiner gefilmt, der nicht möchte“). Und das Ergebnis – die Ärzte haben die Folgen gesehen und freigegeben – gefiel den Mitarbeitern. Schmidt: „Das sind tolle Aufnahmen. Sie zeigen, wie es hier wirklich ist. Die Freude der Eltern, auch ihre Sorgen, ohne Effekthascherei.“ Der größte Teil der Serie spielt in Duisburg, nur ein kleiner in Rostock, dem Schauplatz der ersten Staffel.

Die zweite Zusammenarbeit von Klinikum und Sender

Der Dreh für die Serie war nicht die erste Zusammenarbeit von Klinikum und Sagamedia. Die Kölner drehten auch schon für die Reihe „Teeniemütter in Not“ in Duisburg.

In die engere Wahl als Drehort kam das Klinikum neben den bereits guten Erfahrungen auch, weil es als besonders ausgestattetes Perinatalzentrum Risikoschwangerschaften betreut und damit für die Dreharbeiten die ganze Bandbreite abbilden konnte: Vom Frühchen mit weniger als 700 Gramm Gewicht über Kaiserschnitte, verspätete Geburten sowie andere denkbaren Komplikationen und Sorgen von Eltern bis zur normalen, glücklichen Geburt. Alle damit verbundenen Emotionen natürlich eingeschlossen. Alle Eltern, die ihre Geschichte im TV preisgeben, machten freiwillig mit.

Max, inzwischen vier Monate alt, ist eines dieser 21 Fernsehbabys. Vergnügt sitzt er auf dem Schoß von Jasmin Barnekow (31) und lutscht an seinen Fingern, während die Mama von den Dreharbeiten erzählt. Dass bei Gesprächen, später auch im Kreißsaal Kameras liefen, habe sie schnell vergessen. Sie freut sich nun auf die Dokumentation. „Das ist eine tolle Erinnerung für den Kleinen und es wird später schön zu sehen sein, wie ich da gelitten hab“, lacht sie. Auch Simone Barczewski (27) ließ die Geburt von Tochter Mia von Kameras begleiten, weil sie hofft auf ein schönes Dokument „von diesem einmaligen Ereignis“.

"Die Sendung wirkt motivierend"

Die Zusammenarbeit von Klinikpersonal und Filmleuten lief gut. „Die Kameras waren anfangs ungewohnt. Aber das konnten wir ganz schnell ausblenden“, sagt Hebamme Carina Krüger. „Wir hingen schon vier Monate eng aufeinander, aber irgendwann gehörten die einfach dazu“, ergänzt Schmidt. Gab es herausragende Momente in der Drehzeit? Carina Krüger lacht. „Jede Geburt ist etwas Besonderes. Das macht unseren Beruf aus.“

Für RTL2 war schon die erste Staffel ein Erfolg: 9,5 Prozent Marktanteil, deutlich über Senderschnitt, berichtet Sprecherin Susanne Raidt. Für diesen Zuspruch hat Produktionsleiterin Vera Pfeifer von Sagamedia eine einfache Erklärung: „Gibt es ein emotionaleres Thema als eine Geburt?“ Und könnte die Serie die Geburtenquote erhöhen? Chefarzt Schmidt: „Die Sendung wirkt motivierend . . .“

Die Geburtshilfe im Klinikum Duisburg steuert übrigens auf einen neuen Rekord zu: Nachdem bereits 2013 mit 1300 Geburten ein Spitzenwert erreicht wurde, erblickten in diesem Jahr bisher 877 Kinder (94 davon Zwillinge) in der Abteilung das Licht der Welt, 158 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Chefarzt Prof. Dr. Markus Schmidt rechnet bis Jahresende mit insgesamt 1500 Geburten. Die auch für Risikogeburten gerüstete Klinik erfahre zunehmend Zuspruch aus Nachbarstädten, berichtet Krankenhaussprecherin Ute Kozber.