Duisburg. Die Stadt Duisburg will ihrem Chef der Stadtmarketinggesellschaft kündigen. Das soll allerdings kein Rauswurf sein, sondern Spielraum schaffen. Die Stadt will die DMG umbauen und deshalb nicht den Vertrag mit dem Geschäftsführer um fünf Jahre verlängern. Dennoch rumpelt es hinter den Kulissen.

Nun ist es amtlich: Die Stadt will den Vertrag mit Duisburgs Marketing-Chef Uwe Gerste nicht verlängern und den Vertrag fristgerecht kündigen. So steht es in der jetzt fertig gestellten Beschlussvorlage für den Rat am Montag.

In einer „unverzüglich einzuberufenden Sitzung“ sollen die städtischen Vertreter im DMG-Aufsichtsrat „fristwahrend den Geschäftsführer-Anstellungsvertrag von Herrn Gerste“ kündigen, heißt es in der von Oberbürgermeister Link und Stadtdirektor Spaniel gezeichneten Vorlage. Gerstes Vertrag läuft im August 2015 aus und muss ein Jahr vorher gekündigt werden, wenn er sich nicht automatisch verlängern soll.

Der 53-jährige Diplom- und Bankkaufmann Gerste, seit 2005 DMG-Chef, ist nicht unumstritten. Dazu kommt die politische „Note“: Gerste ist der letzte Geschäftsführer einer städtischen Gesellschaft mit CDU-Parteibuch. „Wir lassen Gerste nicht hängen“, kündigte CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler gegenüber der WAZ an.

Stadt will sich nicht weitere fünf Jahre binden

Entscheidend für die Personalie ist aber eher die offene Zukunft der DMG. Denn ihr wurden in der Vergangenheit Aufgabenbereiche wie das City-Festprogramm entzogen. Zudem ist die Zukunft der DMG Teil des Haushaltssanierungskonzeptes, das die wirtschaftliche Optimierung der Aufgabenerfüllungen der Marketinggesellschaft und denkbare Strukturmaßnahmen im Blick hat. Kurz gesagt: Es gibt einen Denkprozess über die künftigen Aufgaben der DMG. So wird erwogen, Teile der Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Stadttochter beauftragt ist, zurück in das Rathaus zu holen und die DMG nur noch als Touristik-Vermarkter einzusetzen. Gleichzeitig ist offen, wer sich künftig um Image- und Leitbildfragen Duisburgs kümmert.

Gerstes Kündigung scheint daher weniger ein „Rauswurf“. Die Stadt will sich eher nur alle Wege frei halten und sich nicht weitere fünf Jahre personell binden: „Mit dieser vorsorglichen Kündigung sollen zunächst lediglich alle möglichen Optionen offen gehalten werden, die sich aus den tiefgreifenden aufgaben- und organisationskritischen Untersuchungen ergeben können“, so die Vorlage. Eine weitere Stadttätigkeit Gerste danach ist damit keineswegs ausgeschlossen.