Duisburg. . Im Kindermuseum Explorado in Duisburg soll die längste Kugelbahn aller Zeiten entstehen. Grundschüler liefern bunte Teilstücke für die Strecke. Die Kinder profitieren finanziell von den rollenden Kugeln, denn wer eine Kugel rollen lassen möchte, bezahlt 50 Cent. Bislang wurden 1050 Kugeln verkauft.

Das Explorado im Innenhafen geht auf Rekordjagd. Dort entsteht mit Unterstützung von Schauinsland-Reisen derzeit die längste Kugelbahn Deutschlands. Deutschlands? Nein, das wäre zu einfach. Das Kindermuseum plant den ganz großen Wurf: Mitarbeiter bauen gemeinsam mit Kindern von Duisburger Grundschulen die längste Bahn der Welt!

Den bisherigen Rekord hält Australien mit 1287 Metern. Seit Ostern arbeitet man im Explorado mit Hochdruck daran, das zu überbieten. Die ersten 400 Meter im Museum sind bereits fertig. Täglich kommen neue Teilabschnitte dazu. „Bis zum 2. Juli wollen wir den Rekord knacken“, sagt Carsten Tannhäuser vom Explorado.

Schüler bastelten 100 Teilstücke

Tatkräftige Unterstützung gibt es von rund 20 Schulen. Deren Jungen und Mädchen haben etwa 100 Teilstücke für den Rekordbau gebastelt. Während Großteile der Bahn aus schlichtem hellbraunen Holz sind, liefern die Kids viel Farbe. Sie haben ihre Teilstücke bunt bemalt, mit Plastikblumen beklebt und Grußbotschaften in vielen verschiedenen Sprachen darauf geschrieben. Der kleinen Eylkül von der Meidericher Otfried-Preußler-Schule hat die Arbeit viel Spaß gemacht. „Ich bastle gerne und wollte unbedingt, dass unser Stück bunt wird“, sagt die Siebenjährige.

Schulfreund Lukas freut sich, dem Explorado zu helfen, einen neuen Rekord aufzustellen: „Ich war schon öfter hier. Hier ist es toll. Man kann vieles entdecken und toll toben“, sagt der Achtjährige.

Mitmachen lohnt sich auch finanziell

Für die Schulen lohnt sich das Mitmachen auch finanziell: „Jeder Besucher, der eine Kugel auf der Bahn der Rekorde laufen lassen möchte, kauft sie für 50 Cent“, erklärt Gerald Kassner, Geschäftsführer von Schauinsland-Reisen, die das Projekt mitfinanzieren. Ein Drittel der Einnahmen geht an die kreativste Klasse, die eine Jury noch auswählen wird und zwei Drittel werden auf die anderen Klassen aufgeteilt. Bislang wurden schon 1050 Kugeln verkauft.

Carsten Tannhäuser ist optimistisch, dass der derzeitige Rekord um einige Meter überboten wird: „Ich hoffe, wir schaffen etwa 1700 Meter. Das ist noch ein weiter Weg, aber wir arbeiten hart daran“, sagt er.

Ein interessanter Anblick ist die Bahn auch jetzt schon: Start für die Kugeln ist auf einem Gerüst in mehreren Metern Höhe in der ersten Etage des Museums. Von dort geht es in Richtung Treppe, wo die Teilstücke der Kids neben dem Geländer befestigt sind. Im Erdgeschoss sollen die Kugeln dann weiterrollen – dem Rekord entgegen.