Duisburg. Am kommenden Samstag eröffnet im Duisburger Innenhafen das neue Kindermuseum “Explorado“. Auf drei Etagen können Kinder im alten Wehrhahnspeicher Spaß haben und ganz nebenbei etwas lernen.
„Och Mann, Viktor, fahr doch mal - is’ grün.“ Viktor steht mit seinem Holzauto vor der Ampel, dahinter drängelt Leon. Die „Autobahn“ gehört zu den Klassikern im neuen Kindermuseum „Explorado“ – hier geht es zu wie im wahren Leben. Am Samstag eröffnet das Museum im Wehrhahnspeicher. Die Jungen und Mädchen aus der Kindertagesstätte „Hansegracht“ und von der Grundschule Lauenburger Allee durften schon einmal testen, was das Haus alles zu bieten hat. Auf drei Etagen wird alles geboten, was Spaß macht und wobei man ganz nebenbei etwas lernen kann.
Drei Millionen investiert
Lilli rückt ihren Bauhelm zurecht. „Hochtief“ steht darauf. „Bauen ist auch was für Mädchen“ findet sie und gibt ihrer Klassenkameradin den nächsten Stein an. Gemeinsam ziehen sie eine Mauer hoch – und reißen sie wieder einen Stück ein, denn Fenster braucht so ein Haus ja auch. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass die Kinder so viel ausprobieren können“, freut sich Lehrerin Edeltraud Walder.
Und noch wichtiger: „Neben dem Wissen, das vermittelt wird, lernen die Schüler hier Teamarbeit. Sie haben ganz friedlich miteinander überlegt, wie man am besten das Haus baut.“ Kindergärtnerin Stefanie Grauß stimmt ihr zu und beobachtet die Kleinen, wie sie auf dem Trampolin hüpfen. „Die Kinder bekommen hier unheimlich viele Anregungen.“ Für die ganz Kleinen gibt es sogar eine Krabbellandschaft.
Auf "Softopening" gesetzt
Im Multifunktionsraum, der später einmal als „Kinder-Uni“ dienen soll, wird gerade die Kettenreaktion gestartet. Ein Mädchen gießt Wasser in einen Bottich, der hebt sich, stößt eine Kugel an. Bei den Dominosteinen gerät die Reaktion kurz ins Stocken. Die jungen Besucher müssen einem Stein einen Schubs geben. Am Ende knallt’s. Peng. Bevor es in die nächste Runde geht, müssen die Dominosteine wieder aufgebaut werden.
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„Wir machen ein Softopening. Wir öffnen ab Samstag die Türen, es kann sein, dass das eine oder andere noch nicht ganz fertig ist, aber so können die Kinder dann sehen, wie ein Museum entsteht“, erklärt Andreas Waschk, Chef des Projektentwicklers AWC. Sämtliche Einbauten, die noch vom alten Legoland stammten, wurden wieder herausgerissen. So haben sie jetzt einen Lastenkahn genau vor dem Fenster platziert. Und die Jungen und Mädchen können, so wie zu alten Innenhafenzeiten, Waren abladen und sich ganz wie Schiffer fühlen. Drei Millionen Euro hat der Umbau insgesamt gekostet.
Viktor hat inzwischen das nächste Exponat entdeckt. Er drückt seine Hand gegen eine Wand und begutachtet den Abdruck. „Das ist hier besser als Schule.“