Duisburg. Vor einem Jahr hat das Kindermuseum „Explorado“ im Duisburger Innenhafen eröffnet und das „Legoland“ abgelöst. Über Zahlen schweigen sich die Macher aus: Mit der Besucherresonanz, besonders bei Schulklassen, sind sie zufrieden. Bei Einzelbesuchern und Familien gebe es aber noch Steigerungsbedarf.
Kinder rasen mit Bobbycars durch die Verkehrslandschaft, andere schlüpfen in die Rolle von Archäologen und graben alte Knochen aus. Die Jungen und Mädchen, die am Wochenende im „Explorado“ Entdecker spielen, schauen glücklich drein. Und die Verantwortlichen rund um Museumsleiter Carsten Tannhäuser sind es auch. Über Zahlen schweigen sich die Museums-Macher aus, aber wenn sie nun im Juni in den Geburtstagsmonat starten, sind sie zufrieden. Vor einem Jahr hat das Kindermuseum „Explorado“ am Innenhafen eröffnet und das „Legoland“ abgelöst. Es war ein Experiment, schließlich bekommt die Einrichtung keinerlei Zuschüsse. Doch die Organisatoren sagen, dass ihr Konzept aufgegangen sei – und blicken positiv in die Zukunft. Nur von der Stadt würden sie sich manchmal mehr Unterstützung wünschen.
„Wir bekommen keine Steine in den Weg gelegt, aber es hat sich auch noch nie jemand von der Stadt bei uns blicken lassen. Dabei tragen wir doch auch zu einem positiven Image für die Stadt bei“, bedauert „Explorado“-Sprecherin Kerstin Dams. So habe man sich beispielsweise bemüht, Hinweisschilder zu installieren, damit die Besucher den Weg besser zum Innenhafen finden. Da habe es aber nur geheißen, dass das nicht möglich sei. „Dabei gab es die fürs Legoland und selbst der WDR hat eigene Schilder“, wundern sich Dams und Tannhäuser. Auf WAZ-Nachfrage gelobt die Stadt Besserung. „Zur Zeit wird ein Konzept zur Hinweisbeschilderung im Innenstadtbereich erarbeitet, um die Firmen möglichst gleich zu behandeln“, erklärt Stadt-Sprecher Falko Firlus. Oberbürgermeister Sören Link betont sogar: „Das Museum ist eine wertvolle Bereicherung der Museumslandschaft“. Er schätze die Arbeit, die dort geleistet wird, einen Besuch wolle er bald nachholen.
"Nachfrage ist gut"
Da haben zahlreiche Schulklassen aus Duisburg und Umgebung dem Oberbürgermeister schon einiges voraus. „Bei Gruppen ist die Nachfrage gut“, resümiert Tannhäuser. Vor allem die Angebote der Labore, in denen die Jungen und Mädchen beispielsweise die Chemie der Zitrone erklärt bekommen, laufen gut. Bei Einzelbesuchern und Familien gebe es aber durchaus noch Steigerungspotenzial, gibt sie zu. Kein Wunder: Vater, Mutter und zwei Kinden zahlen 50 Euro für eine Tageskarte. Damit steht das Kindermuseum in Konkurrenz mit anderen Freizeitaktivitäten wie einem Kinobesuch. „Die Preise sind wirtschaftlich gerechnet. Das Geld brauchen wir, um den Betrieb zu finanzieren, wir bekommen keine Zuschüsse. Außerdem kann man bei uns den ganzen Tag verbringen“, betont Dams.
Da man sich aber darüber im Klaren sei, dass es in Duisburg auch Familien gebe, die so einen Eintritt nicht locker stemmen können, gibt es ein spezielles Geburtstagsangebot: Unter dem Motto „Zahl, soviel du willst“ bestimmen die Besucher den Eintrittspreis selbst. Diese Aktion gilt an jedem geöffneten Werktag im Juni, jeweils von 14 bis 18 Uhr.
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