Duisburg. . Stadt hat den neuen „Duisburg-Pass“ an 64.000 Leistungsempfänger verteilt. Liste der Einrichtungen, die Nachlass gewähren, wächst. Der Zoo und MSV sind auch dabei.

64.000 Menschen, die von Stütze leben müssen oder wenig verdienen, haben schon den neuen Duisburg-Pass. Es könnten noch ein paar mehr werden und auch die Liste der möglichen Rabatte darf noch ein bisschen wachsen. Aber grundsätzlich ist Sozialdezernent Reinhold Spaniel drei Monate nach dem Start des neuen Systems hoch zufrieden: „Ich freue mich, dass leistungsberechtigte Bürger die Möglichkeit haben, am kulturellen und sportlichen Geschehen in unserer Stadt teilzunehmen.“

Es ist gute Sitte einer Gesellschaft, Bedürftige zu unterstützen. Das galt bei Eintrittspreisen in Theater, Bäder oder Zoo auch schon vor dem Duisburg-Pass. Wer Rabatt wollte, musste dafür aber nach Einsparung der früheren DU-Karte an der Kasse seinen Hartz-IV-Bescheid vorzeigen – sehr unangenehm für viele.

Die rot-rot-grüne Koalition im alten Rat beauftragte darum im letzten Dezember die Verwaltung, wieder ein weniger diskriminierendes System zu entwickeln. „Im Februar war die Karte fertig. Dass es so schnell geht, haben wir nicht für möglich gehalten. Die städtische Druckerei hat uns dabei geholfen und das hat alles klasse geklappt“, sagt Jürgen Dietrich, Abteilungsleiter im Sozialamt.

Eine Karte für jedes Familienmitglied

Ein günstiges und wachsendes System

Nicht nur hinsichtlich der Zahl der Empfänger und der Institutionen, die Vergünstigungen gewähren, kann der DU-Pass ein wachsendes System sein. Die Karte bietet auch die Möglichkeit, mit einem Magnetstreifen elektronisch aufgerüstet zu werden, um beispielsweise Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket mit zu erfassen. Angesichts der städtischen Finanznöte sei das aber nur eine vage Perspektive, betont Jürgen Dietrich vom Sozialamt.

Die Einführung des DU-Passes hat die Stadt übrigens nur den Kauf der Kartenrohlinge und Personaleinsatz gekostet.

Statt der geschätzten 95.000 Duisburger waren es aber schließlich nur 64.000, die Hartz IV, Grundsicherung oder als Geringverdiener Wohngeld erhalten und den Pass zugeschickt bekamen. Übrigens: In Familien bekommt jeder – vom Säugling bis zum Großvater – eine eigene Karte. Nicht erfasst sind Familien, die Anspruch auf Kinderzuschlag haben. Sie können den DU-Pass jeweils einzeln beantragen.

Stadt und Sozialpolitiker hoffen nun, dass auch weniger begüterte Duisburger mit dem Pass die Angebote der Stadt verstärkt nutzen. Das lohnt sich durchaus: Ein Platz auf der MSV-Südtribüne etwa kostet mit Rabatt 14 statt 19 Euro, der Eintritt ins Kindermuseum Explorado 12,50 statt 16,50 oder die Zookarte 12 statt 14,50 Euro. Ob die Möglichkeit in Anspruch genommen wird, will die Stadt ein Jahr nach dem Start überprüfen, so Dietrich.

Nicht nur öffentliche Einrichtungen bieten Rabatte

Die Zahl der Anbieter, die Rabatte gewähren, ist seit dem Start von 12 auf 16 gewachsen, darunter nicht nur öffentliche Einrichtungen wie Bühnenhäuser und Museen, sondern mittlerweile auch Gewerbetreibende. „Wir hoffen, dass noch mehr dazu kommen“, sagt Jürgen Dietrich.

Firmen und Einrichtungen, die Inhabern des DU-Passes Vergünstigungen gewähren möchten, können sich melden bei Call Duisburg, 0203 / 94 000. Infos zur Karte und zu möglichen Leistungen gibt es ansonsten im Internet auf www.duisburg.de/duisburg-pass