Duisburg. Vom Schwimmbad über den Zoo bis hin zur Volkshochschule: Menschen in Duisburg mit geringem Einkommen zahlen mit dem Duisburg-Pass künftig bei bisher zwölf Anbietern weniger Eintritt oder Kursgebühren. Nach Aussage der Stadt hat fast jeder fünfte Duisburger Anspruch auf den Pass.

Es gibt nicht wenige Menschen in Duisburg, die jeden Euro, jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Der Besuch im Schwimmbad, im Zoo oder eines Konzerts ist da oft nicht drin. Mit dem Duisburg-Pass, politisch einstimmig beschlossen, soll sich das nun ändern. Rund 94.700 Duisburger können damit künftig bei bisher zwölf Anbietern in den Genuss reduzierter Eintrittspreise oder geringerer Kursgebühren, etwa bei der Volkshochschule, kommen.

Es sind Menschen, die Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, Hilfe zum Lebensunterhalt, die Grundsicherung, Wohngeld oder Asylbewerberleistungen, Leistungen nach dem 8. Sozialgesetzbuch vom Jugendamt oder Kinderzuschlag von der Familienkasse erhalten – rund ein Fünftel der Duisburger Bevölkerung. Sie mussten bisher an der Kasse oder bei der Anmeldung ihren Leistungsbescheid, beispielsweise den des Jobcenters, vorweisen, um die verbilligten Angebote nutzen zu können. Einige, häufig Wohngeldempfänger, wurden bei manchen Anbietern gar nicht berücksichtigt.

Höhe des Rabatts legt der Anbieter fest

„Mit dem Duisburg-Pass läuft das nun einheitlicher, einfacher und weniger diskriminierend“, sagt Dieter Lieske, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Auf eine Altersgrenze sei bewusst verzichtet worden. Das heißt: Künftig einfach nur noch den Duisburg-Pass samt Personal-, Kinder- oder Schülerausweis vorlegen und dadurch beispielsweise auch beim Eintritt ins Theater sparen.

So soll der Pass aussehen, der ab Mitte Februar verschickt wird.
So soll der Pass aussehen, der ab Mitte Februar verschickt wird.

Die Höhe des Rabatts lege der jeweilige Anbieter fest. Zu den bisherigen zwölf sollen weitere dazukommen. „Daran sollten Unternehmen und Einrichtungen ein eigenes Interesse haben“, so Stadtdirektor und Dezernent Reinhold Spaniel. „Schließlich werden durch den Duisburg-Pass nicht nur Menschen mit geringem Einkommen stärker am öffentlichen Leben beteiligt, sondern auch zusätzliche Einnahmen generiert, wenn auf geringem Niveau“, ergänzt Lieske.

Ergänzung zu Familienkarte oder Kulturloge

Wichtig sei, so Spaniel, dass mit dem Pass keine zusätzlichen Geldleistungen verbunden sind. Die (Verwaltungs-) Kosten seien für die hoch verschuldete und unter dem Diktat der Bezirksregierung stehende Stadt verschwindend gering und nicht haushaltsrelevant. „Sonst dürften wir das gar nicht machen.“

Dies sei auch der entscheidende Unterschied zum DU-Pass vor gut zehn Jahren, so Spaniel. Damals habe die Stadt die Anbieter subventioniert und das Projekt aufgrund der Kosten beendet. Diesmal soll der Pass zu einem lang anhaltenden Erfolgsmodell werden – als Ergänzung zur Familienkarte oder Kulturloge.

Weitere Informationen zu den Angeboten unter www.duisburg.de

Die Anbieter im Überblick 

Ab Mitte Februar verschickt die Stadt die Duisburg-Pässe in Scheckkartengröße automatisch – mit Ausnahme der Bezieher des Kinderzuschlags. Nach Möglichkeit werde ein Brief pro Haushalt versandt. Beim Jobcenter können laut Stadt aber aus datentechnischen Gründen die Familien nicht gemeinsam angeschrieben werden.

Es lasse sich nicht vermeiden, dass jedes Familienmitglied – auch Säuglinge und Kinder – den Pass mit einem eigenen Brief erhalten. Mit dem Pass werde gleichzeitig eine aktuelle Liste der Anbieter verschickt. Es gebe keine Doppelermäßigung, etwa bei gleichzeitiger Vorlage einer Power-Card der Stadtwerke.

Die bisherigen Anbieter:

  • Städtische Bäder (ausgenommen Eintrittspreise für den Saunabereich), 0203/283 44 44.
  • Zoo, Mülheimer Straße 273, 0203/30 55 90
  • Filmforum (kommunales Kino), Dellplatz 16, 0203/28 54 73
  • VHS, info@vhs-duisburg.de
  • Theater Duisburg, Opernplatz (Neckarstr. 1), 0203/3009 100
  • Duisburger Philharmoniker, 0203/3009 100
  • Deutsche Oper am Rhein, Opernplatz, Opernshop, Düsseldorfer Str. 5-7, 0203/570 68 50
  • Musik- und Kunstschule, Duissernstraße 6, 0203/283 25 25
  • Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius-Platz 1, 0203/ 283 26 40
  • Lehmbruck Museum, Friedrich-Wilhelm-Str. 40, 0203/283 32 94
  • Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, Apostelstr. 84, 0203/80 889 40
  • Explorado Kindermuseum, Philosophenweg 23-25, 0203/29 82 33 40