Comeback des Duisburger Kindermuseums im Innenhafen-Speicher
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Duisburg. Mit „Explorado“ wird das Kindermuseum Atlantis im Duisburger Innenhafen-Speicher wiederbelebt. Seitdem das Legoland nach Oberhausen gezogen ist, steht das Gebäude leer. Mit neuen Konzepten wird jetzt dem 2007 finanziell gescheiterten Museum eine zweite Chance zuteil.
Aus dem monatelangen Versteckspiel hinter den Kulissen wird nun überraschend ein Spielparadies: Im Ex-Atlantis bzw. Ex-Legoland im Werhahn-Speicher wird mit „Explorado“ das Comeback des Kindermuseums am Innenhafen realisiert. Eröffnung soll schon vor den Sommerferien sein, kündigt der Betreiber und Investor, die Kölner AWC-Gruppe, an.
Ende 2012 hatte das Legoland mit seinem Umzug nach Oberhausen in dem Innenhafen-Speicher seine Pforten geschlossen. Schon Monate vorher hatten die Vorgespräche dazu begonnen, in dem historischen Gebäude das 2007 nach vier Jahren Betrieb finanziell gescheiterte Kindermuseum Atlantis mit neuen, besseren Konzepten wiederzubeleben.
300 Quadratmeter Spielparadies
Das Explorado setzt nun auf ein neues Konzept mit pädagogisch hochwertigen Ausstellungsstücken und einem regelmäßig wechselnden Programm. Das Kindermuseum soll auf 3000 qm Ausstellungsfläche rund 100 Exponate in fünf Themenfeldern bieten. Das Konzept richtet sich vor allem an Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. „Man wird auch viele Dinge aus dem Kindermuseum wiedersehen“, so AWC-Chef Andreas Waschk gestern zur WAZ. Der Umbau im denkmalgeschützten Speicher läuft schon, vieles aus dem Atlantis-Inventar ist schon wieder aufgemöbelt, Neues kommt hinzu. Drei Millionen Euro steckt AWC in das Projekt und rechnet mit 20 Arbeitsplätzen – und natürlich vielen vornehmlich jungen Besuchern.
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Das Explorado soll Erlebnisausstellung und Indoor-Spielplatz gleichermaßen sein: Das Konzept klingt für Waschk, der seit 20 Jahren im Eventbereich unterwegs ist, simpel und überzeugend: Kinder sollen sich durch Ausprobieren und Experimentieren ohne Lern- und Leistungsdruck, dafür mit umso mehr Spaß, nachhaltig Wissen aneignen. „Sie spielen sich sozusagen schlau. Es geht darum, Kindern das Gefühl zu geben, mit Selbstbewusstsein die Welt zu entdecken. Und dabei fast unmerklich zu entdecken, das selbst Mathe und Physik spielerisch erlernt werden können.“
Letzte Details müssen noch geklärt werden
Für Kinder gänzlich uninteressant, aber „spielentscheidend“ sind die Hürden, die in den vergangenen Monaten hinter den Vorbereitungen steckten. Lange hielten sich AWC und Stadt mit Verlautbarungen zurück, weil brisante und entscheidende Fragen noch zu klären waren. Nämlich die, ob die neue Nutzung das Okay vom Land bekommt. Denn auf dem Speicher liegen öffentliche Fördermittel von über vier Millionen Euro. Noch bis 2019 muss das Gebäude touristisch genutzt werden, müssen Konzepte, Öffnungszeiten und auch Eintrittspreise eine breit zugängliche Nutzung garantieren. Letzte Details müssen noch geklärt werden, aber Waschk versichert: „Wir sind auf gutem Weg.“
Nicht zuletzt: Die Explorado-Idee ist auch wichtiger Baustein bei der Lösung des Küppersmühle-Desasters der Gebag. Denn die städtische Wohnungsbautochter wird den Werhahn-Speicher quasi als Mitgift an das Sponsoren-Ehepaar Ströher überschreiben, um ihren Hals aus dem Museums-Strick zu ziehen.
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