Duisburg. .
Es sind die kleine Dinge einer „Großen Idee“, die die Feiern und Ausstellungen zum 50. Geburtstag des Lehmbruck-Museums so beachtlich machen. Am 14. und 15. Juni erinnert Duisburg an seinen musealen Aufbruch in die Moderne mit der Eröffnung des Lehmbruck-Museums im Jahre 1964.
„Eine große Idee“ ist das titelgebende Motto der Feier und der Jubiläumspräsentationen des Museums, das als „gläserne Vitrine“ international renommierter Schauraum der Plastiken und Bildhauerei der Moderne wurde und architektonisch damals seiner Zeit voraus war. Aber aus Kleinem wird eben Großes: So setzen neben den offiziellen Feierlichkeiten die Details Akzente: Etwa das in der Stadtwerkstatt gefertigte Modell des Lehmbruck-Flügels, in dem die von Architekt Manfred Lehmbruck selbst geschnitzten Miniaturen der Werke seines Vaters drapiert sind, mit denen der Erbauer einst die Ausstellung zur Eröffnung 1964 zur Probe stellte. Oder der mächtige, meterlange Tisch, der von der großen Glashalle in den Skulpturenhof ragen soll und Kunst, Künstler und Besucher eben an einen Tisch holt. Oder der neue Audio-Guide zur Ausstellung, den betagtere Museumsbesucher und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums gemeinsam generationsübergreifend besprochen haben.
Es wird nicht nur statische Kunst gezeigt
Noch ist das Museum praktisch leer geräumt, der sanierte Lehmbruck-Flügel wartet auf die Wiederöffnung, bei der – rekonstruiert nach alten Bildern – Wilhelm Lehmbrucks Werke so präsentiert werden wie vor 50 Jahren. Auch die Große Glashalle ist noch „kunstfrei“. Dort wird das Berliner Raumlabor bis zum 14. Juni mit von der Decke herunterhängenden, milchig transparenten Vorhängen für die Jubiläumsschau der Skulpturen der Moderne von Rodin über Brancusi und Arp bis Giacometti und kein neues Raumgefühl schaffen, das auch die Restauratoren und Konservatoren beruhigt: Sie schützen die Werke vor allzu viel Tageslicht.
Das Lehmbruck-Museum zeigt sich zum Jubiläum nicht nur in statischer Kunst: Tino Seghal, erst 2013 Preisträger des Goldenen Löwen der Biennale in Venedig, inszeniert für Teil eins des Ausstellungsreigens einen Monat lang die Choreographie „Kiss“ als lebendige Skulptur: Ein eigenständiges Kunstwerk zwischen fünf Werken aus der Museums-Sammlung.
Das Lehmbruck-Museum und der Kantpark sollen an dem Jubiläumswochenende der Kunst und den Duisburgern gehören. Bei freiem Eintritt, Samstag von 12 bis 21 Uhr, und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, reihen sich Kunst-Aktionen, Führungen, musikalisches Bühnenprogramm und kecke Ideen wie Bobbycar-Rennen oder Fotoshootings aneinander. Offiziell wird’s am Samstag um 16 Uhr mit dem Festakt, an dem auch NRW-Kulturministerin Ute Schäfer und eine Tochter von Manfred Lehmbruck teilnehmen.