Duisburg. In gut drei Wochen feiert das Duisburger Lehmbruck-Museum mit einer großen Jubiliäumsschau sein 50-jähriges Bestehen. Rechtszeitig dazu sind die Sanierungsarbeiten in dem Lehmbruck-Flügel, der die Skulpturen des Duisburger Künstlers und Bildhauers präsentiert, abgeschlossen.
Der Fensterputzer zieht schon die großen Scheiben des Lehmbruck-Flügels streifenfrei ab und schafft freie Sicht, in der Halle saugt ein Arbeiter den Baustaub weg: Der erste Bauabschnitt der Sanierung des Lehmbruck-Museums geht termingerecht dem Ende entgegen. Muss er auch: In gut drei Wochen hat alles fertig zu sein, dann feiert das Lehmbruck-Museum am 14. Juni offiziell mit einer großen Ausstellungs-Eröffnung seinen 50. Geburtstag.
Museumsdirektorin Söke Dinkla strahlt eine geradezu herzerfrischende Ruhe aus: „Alles wird gut, aber alle sind auch etwas nervös“, sagt sie und schreitet von der komplett leer geräumten großen Glashalle, die für die Geburtstags-Ausstellung „Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck-Museum“ vorbereitet wird, über das noch treppenlose und gesperrte Eingangsportal (Dinkla: „Auch das wird rechtzeitig fertig“) hinüber in den Lehmbruck-Flügel. Diesen von Lehmbrucks Architekten-Sohn Manfred 1964 eigens für des Vaters Skulpturen mit großer Hand entworfenen Museums-Traktes. Rund 1,3 Millionen Euro steckte der städtische Immobiliendienst in die Sanierung des Flügels. Das Dach war undicht, der Brandschutz ungenügend, die bauliche Sicherung nicht gegeben.
Nun ist nach mehr als halbjähriger Sanierung alles gerichtet, das Glas muss noch in die Balustraden der Galerien und Treppen, und die Sockel für die Lehmbruck-Plastiken müssen noch an ihren Platz gestellt werden. Genau dort, wo sie vor 50 Jahren, 1964 zur Eröffnung des Museums, schon einmal positioniert waren. Künftig wird aber nicht nur wie von Manfred Lehmbruck einst gewollt und gebaut Tageslicht durch die Scheiben und das gläserne Atrium auf Lehmbrucks Werke scheinen, sondern sollen Spots die Kunst für die Besucher zusätzlich dezent ausleuchten.
Eine Scheibe ist milchig
In frischem Grau zeigen sich schon die geschwungenen Beton-Außenwände, die die Zeit bis zur Jubiläumsfeier (und darüber hinaus) hoffentlich schadlos überstehen; in den nächsten Tagen wird der neue Treppenaufgang zum Museumseingang gesetzt, der Skulpturenhof muss noch gereinigt werden. Und in der großen Halle beginnen die Umräumarbeiten für die Jubiläumsausstellung, die die einzigartige Skulpturensammlung des Hauses in gänzlich neuer Präsentation und Anordnung zeigen wird. Dazu muss noch eine große Tinguely-Plastik eigens mit einem bereitstehenden Möbel-Lkw die wenigen Meter ums Haus herum in den Neubautrakt geschafft werden. Ein anderes berühmtes Exponat, Giacomettis „La Jambe“, das zwischenzeitlich als millionenschweres Ausverkaufsstück zur finanziellen Museumsrettung im Gespräch war, liegt – wenn auch sorgsam abgelegt, doch irgendwie verlassen – in einer Ecke auf dem Boden.
Dinkla prüft noch kurz die neue Folien-Sonnenschutz-Beschichtung an den Oberlichtern der Galerie. Eine Scheibe ist milchig – ob der IMD sie wohl noch austauscht? Zwischendurch blättert sie durch die lose Blatt-Kopie des Jubiläums-Katalogs. Heute geht er in Druck – der „große Tag“ zur „großen Idee“ kann kommen.