Duisburg. . Nach einer launigen Schiffsfahrt von Düsseldorf nach Duisburg sind die Werke des Bildhauer-Projekts „Ton trifft auf Stahl“ in Duisburg gelandet. Die gemeinsame Ausstellung von Künstlern aus beiden Orten wird am Sonntag im Schifffahrtsmuseum eröffnet.

Mit Musik an Bord legte die Rheinfels am Eisenbahnhafen in Ruhrort an und die Künstler trugen ihre Werke selbst ins Binnenschifffahrtsmuseum. Das Kunstprojekt „Ton trifft auf Stahl“ ist am Dienstag Abend gut in Ruhrort gelandet. Mit der Vernissage am Sonntag (11. Mai, 11 Uhr) wird die ungewöhnliche Ausstellung eröffnet und ist dann bis zum 1. Juli zu sehen.

Museumschef Dr. Bernhard Weber ist sehr angetan von der Idee, die Objekte aus dem städteverbindenden Kunstprojekt von Düsseldorf übers Wasser nach Duisburg zu befördern: „Das war sehr lustig, die Stimmung glänzend, ein richtiges kleines Happening“, sagt er. Und freut sich nun auf die außergewöhnliche Ausstellung mit Plastiken aus Ton, gebrannt von 25 Künstlern. Die Skulpturen werden mitten in der Dauerausstellung im ehemaligen Jugendstil-Herrenschwimmbad präsentiert; zwischen maritimen Exponaten und Schiffen tauchen nun plötzlich die vielfältigen Kunstwerke auf. „Das ist ganz hervorragend gelungen. Die Werke stören nicht, sondern bereichern unsere Ausstellung und bescheren den Besuchern ganz neue Eindrücke.“

Werke machen Station in Ruhrort

Abgesehen vom Nikolausmarkt, der sich auch in den laufenden Museumsbetrieb einfügt, ist es nun das erste Mal, dass Kunst für eine längere Zeit die ständige Sammlung zur Binnenschifffahrt ergänzt. Weber glaubt, dass Museum und Kunstinitiativen gleichermaßen von der Verbindung profitieren: „Das ist eine win-win-Situation.“

Vernissage am Sonntag mit Schlagzeug-Musik

Die Ausstellung „Irden – Ton trifft auf Stahl“ wird am Sonntag, 11. Mai, um 11 Uhr im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt (Apostelstraße 84 in Ruhrort) eröffnet. Zu sehen sind die 25 Werke der Bildhauer aus Düsseldorf und Duisburg dort bis zum 1. Juli in der ständigen Sammlung.

Museumschef Dr. Bernhard Weber begrüßt am Sonntag die Gäste. Erläuterungen zu der Ausstellung gibt der Kunstwissenschaftler Dr. Falko Herlemann, der die Aktivitäten des Kunstvereins Haltepunkt seit einigen Jahren begleitet. Musik macht die Schlagzeug-Solistin omnia.

Im letzten Jahr hatte der Kunstverein Haltepunkt aus Gerresheim, angeregt von den Vorstandsmitgliedern Dorothee Büsse und Peter Nagel, mit 14 Bildhauern die Ruhrorter Künstler (11 Beteiligte) zu dem gemeinsamen Projekt eingeladen. Jeder bekam einen Block Ton (40 Zentimeter Kantenlänge, 100 Kilo, insgesamt 2,5 Tonnen) um daraus etwas Kreatives zu schaffen. Gebrannt wurden die größeren Werke in einem historischen Ringofen in Erkelenz, die kleineren in Gerresheim in der ehemaligen Ziegelei Sassen. Dort und im alten Gerresheimer Bahnhof (ein Denkmal von 1888) waren die Ergebnisse schon zu sehen, nun machen sie in Ruhrort Station.

Rhein verband die beiden Orte schon immer

Entstanden sei eine facettenreiche Werkschau, erklärt Dorothee Büsse. Inhaltliche Vorgaben gab es nicht, nur die Bitte, ausschließlich Ton zu verwenden. Da die meisten Künstler hauptsächlich Stahlbildhauer sind, haben sich nicht alle daran gehalten und auch Metall verarbeitet. Dorothee Büsse selbst überrascht mit einem 1,5 millionenfach vergrößerten Plankton-Krebschen. Die Verbindung zum Werkstoff: Die Tiere sind genauso groß wie ein Körnchen Ton.

Der Rhein – auch das spiegelt die Schiffsfahrt der beteiligten Künstler – verband die beiden Orte schon immer. Dr. Burkhard Weber kennt einen alten Schriftwechsel aus dem Haniel-Archiv, einen Streit mit der Gerresheimer Glashütte, die einen Sandtransport nicht bezahlen wollte, weil der Rohstoff durch Kohle verunreinigt sei. „Heute“, sagt er lachend, „ist das Verhältnis deutlich entspannter.“