Ehrenamtliches Engagement hat einen hohen Stellenwert in Duisburg. Zehntausende engagieren sich in Vereinen, Kirchen, sozialen und kulturellen Einrichtungen sowie Interessengruppen, aber auch im ganz normalen Alltag. Allein bei der Stadt Duisburg sind mehr als 900 Menschen in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig. Dabei reicht die Bandbreite von Vorlesepatenschaften bis Jugendarbeit.
Stadt will das Ehrenamt würdigen, weil es immens wichtig ist
Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist der gesellschaftliche Nutzen der ehrenamtlichen Arbeit von immensem Wert. Oberbürgermeister Sören Link, in dessen Dezernat der Bereich Ehrenamt angesiedelt ist, möchte diesen wichtigen Bereich erhalten, ausbauen und in besonderem Maße würdigen. Er schlägt deswegen dem Rat der Stadt Duisburg in seiner kommenden Sitzung vor, die Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen in Duisburg einzuführen.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Karte im Jahr 2008 eingeführt, die in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kommunen als Geste der Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement ausgegeben wird. Sie ist eine besondere Würdigung für zeitlich überdurchschnittlich geleistete Freiwilligenarbeit und beinhaltet Vergünstigungen bei vielen öffentlichen und privaten Einrichtungen.
Duisburg wäre die erste Großstadt, die sich dem Landesprojekt anschließt. Aktuell beteiligen sich 191 Gemeinden, davon fünf mit über 200.000 Einwohnern. Diese habe etwa 400 Karten ausgegeben.
Oberbürgermeister Sören Link: „Bürgerschaftliches Engagement verdient Anerkennung. Die Ehrenamtskarte ist eine tolle Möglichkeit, den Menschen zu danken, die sich in ihrer Freizeit überdurchschnittlich für das Gemeinwohl engagieren.“
Rein praktisch soll die Ehrenamtskarte die gleichen Vergünstigungen in Duisburg bekommen wie die Familienkarte. Deshalb wollen OB und Dezernent Krützberg alle Institutionen anschreiben und bitten, ob sie ihr Engagement nicht auch auf eine einzuführende Ehrenamtskarte ausweiten können. So, glaubt die Stadt, könnte ohne großen Verwaltungsaufwand bestehende Kontakte genutzt und Synergien geschaffen werden.
Das Land NRW begleitet das Projekt und wirbt landesweit für Vergünstigungen in NRW. Außerdem unterhält das Land eine Webseite, wo alle Angebote eingesehen werden können.
Erhalten soll die Karte, wer sich mindestens fünf Stunden die Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert und außer einer tatsächlichen Aufwandsentschädigung kein Geld bekommt. Die Ehrenamtler müssen mindestens seit einem Jahr tätig sein, unabhängig davon, wo sie ihren Beitrag leisten. Gelten soll die Karte zwei Jahre, dann muss sie neu beantragt werden.