Duisburg. . Ehrenamt lasse sich nicht in Zeit messen und die Vergünstigungen einer Ehrenamtskarte kämen die Stadt und ihre Tochterbetriebe teuer zu stehen. Mit diesem Argument hat die Stadt Duisburg die Einführung der Ehrenamtskarte abgelehnt. Nun will CDU-Chef Mahlberg die Vergünstigungskarte aber auch.

In dieser Woche war wieder der 1985 von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag des Ehrenamtes. Für Jürgen Ohmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Parisozial Duisburg, ein Tag, an dem ihn der Katzenjammer ankam. „Die Stadt Duisburg hat in diesem Jahr eine große Chance vertan, als sie die Einführung der Ehrenamtskarte abgelehnt hat“, so Ohmann.

Seit drei Jahren können Städte in Nordrhein-Westfalen - ähnlich wie Duisburg bei der Familienkarte - für rein ehrenamtlich tätige Menschen (mindestens 5 Stunden pro Woche und 250 Stunden im Jahr) in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern Vergünstigungen ermöglichen. Die Palette reicht vom Theater und Konzertbesuch über Ermäßigungen bei Sport und Fitness bis zu günstigeren Konditionen beim Abschluss von Versicherungen oder beim Einkauf im Einzelhandel.

"Engagement verdient Anerkennung“

Die Stadt hatte die Forderung des Beirats für Menschen mit Behinderungen, eine solche Karte auch für Duisburg und die 2500 Menschen einzuführen, die sich ehrenamtlich um Kranke kümmern, rundweg abgelehnt. Begründung: Ehrenamt lasse sich nicht in Zeit messen und die Vergünstigungen einer Ehrenamtskarte kämen die Stadt und ihre Tochterbetriebe teuer zu stehen. „Empört hat mich vor allem die Bemerkung, dass sich Ehrenamtler mit einer solchen Forderung dem Verdacht aussetzten, es ginge ihnen nur um pekuniäre Vorteile“, so Jürgen Ohmann. „Dabei soll eine solche Karte doch vor allem als Motivation wirken.“

Unerwartete Schützenhilfe bekam Ohmann jetzt vom Duisburger CDU-Vorsitzenden Thomas Mahlberg. Aus Anlass des Tages des Ehrenamtes forderte er die Einführung einer Ehrenamtskarte. „Der große Einsatz von Ehrenamtlichen ist unerlässlich für die Gesellschaft, aber nicht selbstverständlich“, so Mahlberg. „Solches Engagement verdient Anerkennung.“