Duisburg. Der Landschaftspark Nord in Duisburg-Meiderich feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Eine Serie stellt die spannende Landmarke dar.

Der Landschaftspark Nord in Meiderich zählt zu den absoluten Aushängeschildern dieser Stadt. Das ehemalige Hüttenwerk ist eine der bekanntesten wie imposantesten Kathedralen der Industriekultur im gesamten Ruhrgebiet und lockt inzwischen weit über eine Millionen Besucher pro Jahr an. Für viele Duisburger ist diese Mischung aus Park, Leuchtspektakel und wilder Natur einfach nur ein starkes Stück Heimat.

Dieses einmalige Parkensemble, das auch durch seine im Dezember 1996 in Betrieb genommene Lichtinstallation internationalen Ruhm erlangt hat, feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Denn es war der 18. Juni 1994, als das 200 Hektar große und zuvor brach liegende Industriegelände, dessen Bauten zeitweise vom Abriss bedroht waren, seine wundersame Auferstehung unter neuem Nutzungskonzept erlebte.

Unbekannte Ecken des Parks

Den nun anstehenden runden Geburtstag nimmt unsere Redaktion zum Anlass, um Ihnen, liebe Leser, in den kommenden Wochen auf dieser Seite in einer Serie die spannende Geschichte des Landschaftsparks näher zu bringen. Wir wollen Ihnen Menschen vorstellen, die den Umwandlungsprozess damals selbst miterlebt oder sogar aktiv gestaltet haben. Wir wollen auf die tolle Konzerte und andere kulturelle Höhepunkte zurückblicken, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf dem Areal stattgefunden haben. Und wir wollen Sie in unbekannte Ecken des Parks führen, die für den „normalen“ Besucher nicht zu besichtigen sind.

20 Jahre Landschaftspark Nord

So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen.
So sahen im Landschaftspark Nord die Krananlage, der Hochofen 5 (dahinter), die Erzbunkeranlage und der Bunkervorplatz (im Vordergrund) im Jahr 1991 noch aus. Damals nahmen die Architekten ihre Arbeit auf, um einen Landschaftspark zu entwerfen. © Jürgen Dreide
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich.
Derzeit wird die Beleuchtung an der Krananlage – im Volksmund nur „Krokodil“ genannt – auf LED umgestellt. Die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park lockt seit Dezember 1996 die Besucher aus aller Welt nach Meiderich. © Thomas Berns
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo  begann.
Vier Jahre stand der Hochofen 5 bereits still, als 1989 dieses Foto entstand. Es dauerte weitere zwei Jahre, ehe die Planung für den LaPaNo begann. © Thomas Berns
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet.
Heute bietet die Aussichtsplattform an der Spitze von Hochofen 5 eine der spektakulärsten Fernsichten über Duisburg und das westliche Ruhrgebiet. © Thomas Berns
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war.
In den Gießhallen wurden ab 1951 Masselgießmaschinen eingesetzt, die erleichternder Ersatz für die schwere Handarbeit im Formsand war. © Jürgen Dreide
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle.
Über 40 000 Besucher lockten im Vorjahr die Filmabende des Stadtwerke-Sommerkinos. Vorführungsort ist stets die Gießhalle. © Thomas Berns
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers.
So sah die Gebläsehalle im Stilllegungsjahr 1985 aus. Die vier Elektroturbogebläse (unten am Boden) wurden bei der späteren Renovierung der Halle vollständig erhalten. Sie sind elementare Bestandteile des heutigen Maschinenfoyers. © Jürgen Dreide
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet.
Über besagtem Maschinenfoyer befindet sich heute der Theatersaal der Gebläsehalle. Hier gibt es Klassikkonzerte, aber auch moderne Musik zu hören. Dieser imposante Saal mit der tollen Akustik wurde im Jahr 2002 errichtet. © Thomas Berns
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung.
Diese Übersicht über das ehemalige Hüttenwerk Meiderich stammt aus dem Jahr 1956. In den 84 Jahren seines Bestehens wurden dort 37 Millionen Tonnen Roheisen produziert. Am 4. April 1985 erfolgte der bittere Moment der Werks-Stilllegung. © Jürgen Dreide
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“.
In dem ganz in Grün leuchtenden Gasometer können Tauchfreunde heute eine künstliche Unterwasserwelt erkunden. Auch Hochofen 1 und Kamin 2 (ganz links) erstrahlen nachts in atemberaubendster Farbpracht. Gefeiert wird der 20. Geburtstag hier am 28. Juni – parallel zur „Extraschicht“. © Thomas Berns
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950.
Drei Schmelzer beim Abstich in einer der Gießhallen. Roheisen und Schlacke fließen aus. Das Bild stammt aus der Zeit um 1950. © Stadtarchiv Duisburg
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben.
Auf der Bühne der Gießhalle können Musik-Fans etwa beim Traumzeit-Festival spektakuläre Auftritte miterleben. © Thomas Berns
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden.
Im Jahr 1985 entstand dieses Bild der Erzbunkeranlage. Hier wurden Rohstoffe gelagert, die in den Hochöfen zu Roheisen geschmolzen wurden. © Jürgen Dreide
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut.
Die Bunker sind längst geleert, seit 1990 hat der Deutsche Alpenverein dort die größte künstliche Outdoor-Kletteranlage der Republik gebaut. © Horst Neuendorf
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Am Jubiläumstag selbst (Mittwoch, 18. Juni) wird es übrigens keine Feierlichkeiten vor Ort geben. Denn an diesem Tag laufen die Aufbauarbeiten für das Traumzeit-Festival bereits auf Hochtouren. Stattdessen soll die große Party am Samstag, 28. Juni, im Rahmen der „Extraschicht“ steigen. Los geht es dann ab 12 Uhr mit einem Familienfest. Höhepunkt wird am Abend ein Feuerwerk.

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