Duisburg. Der Duisburger Landschaftspark Nord feiert sein 20-jähriges Bestehen. Und hat Pläne für die Zukunft. Die künftige Nutzung der bislang brach liegenden Gasreinigung Ost ist nur eines jener Projekte,die Landschaftspark-Leiter Ralf Winkels perspektivisch angehen und umsetzen will.
Ralf Winkels gerät nicht schnell ins Schwärmen. „Aber in dieses Gebäude habe ich mich verguckt“, sagt der Leiter der Landschaftsparks Nord beseelt lächelnd – und zeigt auf die Gasreinigung Ost. Jenes Bauwerk, das im Schatten von Hochofen 1 und der Gießhalle in einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf vor sich hin dämmert und das Winkels prinzengleich wachküssen möchte. Diese Wiederbelebung ist nicht das einzige Projekt, das Winkels auf dem 180 Hektar großen Areal angehen und umsetzen will.
Aktuell steht die Instandsetzung der Elektromechanischen Werkstatt ganz oben auf der „To-do-Liste“ von Winkels. Dort war bis zum Vorjahr das Bildungszentrum des Baugewerbes untergebracht. „Das war unser erster und bislang auch längster Mieter“, so Winkels. Ab 2015 sollen dort nun die Stadtarchäologen eine neue Heimat finden. Das soll aber nicht nur ihr Arbeitsplatz, sondern künftig auch Ausstellungsfläche sein. Ausgewählte Funde und Exponate sollen Landschaftspark-Besucher dort besichtigen können.
Parkplatz vor Hauptzugang braucht Frischzellenkur
Auch der große Parkplatz vor dem Hauptzugang braucht eine Frischzellenkur. Dazu soll mehr Licht und eine asphaltierte Wegführung gehören. „Das sollte eigentlich schon zum Sommerkino alles fertig sein, verzögerte sich aber wegen einiger Auflagen dann doch“, so Winkels. Er rechnet aber fest mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr.
20 Jahre Landschaftspark Nord
Zu seinen kurzfristigen Zielen zählt der 56-Jährige auch die Modernisierung der Kraftzentrale. Dazu gehört der Austausch von Dekofahnen, Trennvorhängen und der Beleuchtung – eine Investition in sechsstelliger Höhe.
Apropos Geld: Die Klärung der zukünftigen Finanzierung des Landschaftsparks ist für Winkels die zentrale Frage schlechthin. Der jetzige finanzielle Rahmen steht nur bis Ende 2016. Wie der RVR, das Land NRW und die Stadt Duisburg danach die benötigten Zuschussmittel unter sich aufteilen, die sich derzeit pro Jahr auf rund 2,75 Mio Euro belaufen, ist noch offen.
Kalkuliertes Konzept gewünscht
Winkels wünscht sich schnell Klarheit – und möglichst wieder ein auf zehn Jahre kalkuliertes Konzept. „So hätten wir mehr Planungssicherheit.“ Fest steht, dass über Zuschüsse nur die Hälfte des Bedarfs gedeckt ist. „Die anderen 50 Prozent müssen wir selbst verdienen“, so Winkels.
Und wie teuer wäre es nun, seine so verehrte Gasreinigung Ost wachzuküssen? Da gerät Winkels kurz ins Grübeln. „Unter drei Millionen Euro ist da nix zu machen.“ Die dafür benötigten Zusatzmittel sieht er derzeit zwar nicht, aber manchmal tue sich eben doch ein Fenster auf, mit dem man vorher nicht gerechnet habe. Sein persönliches Lieblingsprojekt („Das wäre der traumhaft schöne und ideale Platz für eine Kneipe“) ließe sich ja in mehrere kleinere Bauabschnitte aufteilen, um es stemmen zu können. „Man muss eben immer ein Ziel vor Augen haben“, weiß Winkels. Auch mit 20 Jahren auf dem Buckel.