Duisburg. Die Verladebrücke und die Schwadenkamine des Landschaftsparks werden derzeit mit moderner Technik ausgestattet. Egbert Bodmann überwacht als Technischer Leiter den kompletten Austausch.
Die Beleuchtung gehört zum Landschaftspark Nord wie das Zebra zum MSV Duisburg: Beides sind identitätsstiftende, unverzichtbare Kennzeichen. Und Egbert Bodmann ist es, der sich als Technischer Leiter des Parks um die Lichtinszenierung kümmert. Bei der derzeit laufenden Umrüstung auf moderne LED-Technik nähert sich der zweite von insgesamt drei Bauabschnitten seiner Fertigstellung. Dazu gehören neben den drei 80 Meter hohen Mauerwerkskaminen, die im November 2013 den letzten neuen „Heiligenschein“ aufgesetzt bekamen, auch die Schwadenkamine (an den Hochöfen 1, 2 und 5) sowie die Verladebrücke – im Volksmund „Krokodil“ genannt. Und die Zeit drängt: „Spätestens bis zu unserer Geburtstagsfeier im Rahmen der Extraschicht am 28. Juni wollen wir fertig sein“, sagt Bodmann.
Ein besonderes Raumerlebnis
Wer direkt unter der Verladebrücke steht, der erkennt erst ihre üppigen Ausmaße: 95 Meter ist sie lang, 12,5 Meter breit und inzwischen hat sie – als Baujahr 1925 – fast 90 Jahre auf dem Buckel. Nachts war es hier jedoch zuletzt immer zappenduster. Jetzt wurden 72 LED-Leuchten verbaut. Die meisten in Grün. Einige wenige in Blau – und zwar die Positionsleuchten. „Durch die Beleuchtung lassen sich die faszinierenden Strukturen der Industriedenkmale viel besser wahrnehmen, ihre großartige Architektur wird dadurch betont. Es entsteht ein ganz neues Raumerlebnis“, nennt Bodmann die aus seiner Sicht wichtigsten Gründe für die Modernisierung der Lichtanlage. Natürlich sei das LED-Licht auch wartungsfreundlicher, pflegeleichter, energie- und kostensparender. Doch das Argument der Ästhetik dürfe nicht zu kurz kommen, so Bodmann: „Die Farben leuchten nicht nur klarer und kräftiger, sie sind auch differenzierter steuer- und ausrichtbar.“ Und mit etwas Staunen und Stolz in der Stimme fügt er hinzu: „Vieles, was wir heute können, wäre früher noch völlig undenkbar gewesen.“
Hinüber zum Schwadenkamin von Hochofen 2. Der ist etwa 30 Meter hoch, acht Strahler werden künftig seinen kompletten Schaft ausleuchten. Das Besondere: Sie sind farblich nicht festgelegt. Soll heißen: Jeder Strahler kann jede Farbe. „Die Schwadenkamine werden wir aber wie bisher in ein diffuses gelbes Licht tauchen“, sagt Bodmann. Im Augenblick sind aber nur die Aufhängungen schon befestigt. Der Rest wird zeitnah folgen. Die Strahler, die künftig die Schäfte der 80-Meter-Kamine ausleuchten sollen, sind hingegen schon ins Erdreich eingelassen. Genau wie die Kabel für Strom und Steuerungstechnik. „Wenn alles fertig ist“, gerät Bodmann ins Schwärmen, „dann ist dies ein Quantensprung für die Erlebbarkeit des Parks“.
Der dritte Bauabschnitt ist auch längst geplant. Nur den konkreten Termin für die Umsetzung kann der Technische Leiter noch nicht nennen. Obwohl der 54-jährige Bodmann ein „Mann der ersten Stunde“ im Mitarbeiterteam des Landschaftsparks ist und somit auch schon zwei Jahrzehnte mitmacht, hat er die Lust an seinem Job nie verloren: „Dieser Park ist für mich viel mehr als ein Arbeitsplatz.“ Er liebe und lebe dieses Stück Industriekultur. „Denn nur so kann man den Park emotional begreifen.“