Duisburg. Bisher war der Start des neuen und rund eine Million Euro teuren Alarmierungssystems in Duisburg mit zahlreichen Pannen verbunden. Einen dritten Probealarm plant die Stadt am kommenden Mittwoch, 28. Mai. Danach soll das Sirenennetz für knapp 60.000 Euro aufwendig nachgerüstet werden.

Wenn die Feuerwehr bisher wissen wollte, ob die neuen Sirenen auf den Dächern auch tatsächlich funktionieren, musste sie extra einen Horchposten in der Nähe postieren. Bei stadtweit 67 Sirenen ist das ein personell aufwendiges Unterfangen.

Dass es keine technische Rückmeldung gab, verursachte bereits beim Start des neuen und eine Million teuren Systems zahlreiche Pannen und Probleme: Beim ersten Testlauf im November streikten 13 Sirenen, beim zweiten Probealarm im März waren es zwar nur noch drei Ausfälle. Die Ursachen aber blieben lange unklar, selbst die Analyse der Funktionsfähigkeit lag zuletzt erst zehn Tage nach dem Probealarm vor. Kommende Woche Mittwoch, am 28. Mai, soll es vormittags einen weiteren Testlauf geben.

Nach NRZ-Informationen soll das System danach aufwendig nachgerüstet werden: Jede einzelne der 67 Sirenen soll mit einer Art Handy-Modem samt SIM-Karte ausgestattet werden und dann eine SMS in die Feuerwehrzentrale senden. Dort lässt sich dann sofort erkennen, wo eine Sirene alarmiert hat.

Stadt muss nochmal 60.000 Euro investieren

Knapp 60.000 Euro muss die Stadt dafür noch einmal in das System stecken. Warum die Technik nicht gleich miteingebaut wurde, bleibt zunächst fraglich.

Die beauftragte Firma ist jedenfalls eines der führenden Unternehmen in der Branche. Der Hersteller aus Bayern hat auch in anderen Großstädten wie Hamburg, Köln und Düsseldorf die Sirenennetze auf die Dächer geschraubt, aber auch weltweit Bevölkerungswarnsysteme installiert, wie in Singapur oder die landesweite Steuerung für ganz Schweden.

Schon Ausfälle durch Verschleiß

Umso erstaunlicher, dass in einem internen Rathauspapier die Rede davon ist, dass bei den ab 2011 in Duisburg aufgebauten Hochleistungssirenen bereits Witterung und Verschleiß zu Ausfällen geführt hätten.

Da sich der Aufbau des Systems, den der Rat bereits 2006 beschlossen hatte, wie Kaugummi in die Länge zog, hat die Stadt jetzt schlechte Karten: Die Gewährleistungsfrist für die Sirenen soll mittlerweile abgelaufen sein.

Jetzt soll die Stadt einen Wartungsvertrag abschließen müssen, der weitere Kosten verursacht. Dabei wird sie erneut auf die Firma zurückgreifen müssen, die auch die 67 Sirenen auf die Duisburger Dächer gebracht hat: Sie soll die einzige sein, die über entsprechende Ersatzteile verfügt.