Duisburg. Die Hoffnung, dass es in Duisburg doch Public Viewing in Duisburg zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer gibt, steigt. Die Stadt prüft derzeit noch, aber die Planungen mit maximal 3500 Rudelguckern am Delta im Duisburger Norden und 480 Teilnehmern am Hotel Sittardsberg im Süden laufen bereits.

Für Public-Viewing-Fans steigt die Hoffnung, dass es in Duisburg doch öffentliches Rudelgucken zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer geben wird. Nicht nur der Parkplatz des Delta in Meiderich (wir berichteten), sondern auch das Hotel Sittardsberg in Huckingen könnte Schauplatz eines solchen Events werden. Ein Stadtsprecher bestätigt die beiden bisher einzigen Anfragen. Die Prüfungen seien noch nicht abgeschlossen.

Delta-Eigentümer Hans-Bernd Pikkemaat sieht für sich sehr gute Chancen für eine Genehmigung. Er hat gegenüber der WAZ seine Pläne erläutert. Unabhängig vom offiziellen Aus für die Disko zum Monatsende will Pikkemaat während der WM zur großen Fußball-Party für maximal 3500 Fans bitten. Durch Bierzeltgarnituren sollen 800 Sitzplätze und darüber noch einmal 100 Stehtische zur Verfügung stehen. Gezeigt werden sollen die Spiele der deutschen Nationalmannschaft und jeweils eine andere Partie davor oder danach auf einer 3,5 x 5 Meter großen LED-Leinwand.

Gute Chancen für eine Genehmigung

Die soll auf dem Gelände direkt an der Disko stehen, so dass deren Außenanlagen miteinbezogen werden können. „Es wird aber natürlich noch weitere Theken und Toiletten geben“, erklärt Pikkemaat. Hauptsächlich Bier, aber unter anderem auch Cocktails („Keine harten Spirituosen“) sollen angeboten werden, dazu Leckereien vom Grill. Ein Rahmenprogramm mit Musik, Quiz und Verlosung ist auch geplant. Der Eintritt soll frei sein, allerdings ist ein Mindestverzehr vorgesehen.

„Bei Regen oder Mischwetter kann auch in der Disko geguckt werden. „Da hätten wir auch Platz für 3000 Fans“, sagt Pikkemaat. Nach dem Kick soll sowieso immer in der Disko weitergefeiert werden – im Black Club, der für 700 bis 800 Leute ausgelegt sei. „Viele gehen nach den Spielen ja auch direkt nach Hause“, so der Delta-Eigentümer.

Mit Anwohnern sprechen

Wie bereits berichtet, gibt es große Sorgen unter einigen Anwohnern des Delta, die Sicherheitsbedenken haben, Lärmbelästigungen befürchten sowie vor allem stark alkoholisierte und in der Öffentlichkeit wild urinierende Besucher. Pikkemaat habe davon aus der Zeitung erfahren. Er sagt: „Bei unseren Beach-Partys hatten wir in der Vergangenheit 5000 bis 6000 Besucher. Da gab es auch keine Ausschreitungen. Aber wir haben eine starke Security und werden uns an die Auflagen halten. Wir dürfen zum Beispiel keine Getränke ausschenken, die mehr als 14,9 Prozent Alkohol haben. Ich erwarte ein ruhiges Public Viewing.“

Der Delta-Eigentümer sei aber bereit, im Vorfeld mit Anwohnern zu sprechen. Anfragen dazu könnten unter 0203/54 90 90 (Disko) gestellt werden. Außerdem werde während des Rudelguckens eine Beschwerde-Hotline geschaltet.

Gerüst steht schon am Hotel Sittardsberg 

Thomas Schenkel vom Hotel Sittardsberg im Duisburger Süden ist ebenfalls optimistisch, zur Fußball-WM seine Public-Viewing-Premiere feiern zu können. Mit der eigenen Veranstaltungsfirma Sitt.com steckt er bereits mitten in den Vorbereitungen. Auf dem Parkplatz am Hotel sind schon die Traversen für die rund 5x3 Meter große Leinwand aufgebaut. Darauf sollen neben den Partien mit deutscher Beteiligung auch das Eröffnungsspiel am 12. Juni ab 22 Uhr zwischen Brasilien und Kroatien sowie einige Achtel-, Viertel-, Halbfinalbegegnungen und das Endspiel zu sehen sein. „Der Beamer wurde schon erfolgreich getestet“, so Schenkel. „Jetzt müssen wir uns unter anderem noch um Beschattung, Zäune und Verkaufstände kümmern.“

Die Teilnehmerzahl sei auf 480 begrenzt. „Ich hätte das gerne für 2000 Besucher gemacht, aber dann gäbe es nicht genügend Parkmöglichkeiten.“ Die seien auf dem Hotel-Gelände vorhanden, allerdings empfiehlt Schenkel, immer vorausgesetzt es gibt grünes Licht für seine Public-Viewing-Pläne, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Haltestelle „Sittardsberg“ liegt in nächster Nähe zum Hotel.

Hoffen auf Wohlwollen der Anwohner

Der Eintritt soll frei sein, allerdings ist laut Schenkel ein Mindestverzehr von etwa sechs Euro geplant. Neben Bier und antialkoholischen Getränken soll es eigens in Dosen abgefüllten hauseigenen Sekt geben. Bock-, Brat- und Currywürstchen und Nachos komplettieren die gastronomische Planung. „Wir wollen Karten im Vorverkauf im Hotel und gegebenenfalls an der Abendkasse anbieten“, sagt Schenkel, der auch schon konkrete Gespräche mit einer Sicherheitsfirma geführt und die Polizei informiert hat.

Er hofft auf gutes Wetter, denn es gibt nur leichte Unterstellmöglichkeiten, und vor allem auf das Wohlwollen der Anwohner, die er noch mit Flyern informieren will. Er verspricht: „Wir werden uns an die Auflagen halten – natürlich auch mit Blick auf den Lärmschutz“, so der Veranstalter.