Duisburg. Knapp 32 Millionen Euro schuldeten Bürger und Firmen Ende letzten Jahres der Stadt Duisburg. 128.000 Mahnungen mussten daher verschickt werden. Den größten Batzen machten dabei Gewerbesteuer-Außenstände aus. Doch auch Eltern schulden Kindergartenbeiträge und Besitzer von Vierbeinern die Hundesteuer.

Auch eine Stadt muss dem Geld hinterher laufen: Knapp 32 Millionen Euro Steuern, Gebühren und Bußgelder (Stand Ende 2013) schulden Bürger und Firmen der Duisburger Stadtkasse.

Die Gewerbesteuer macht dabei mit 15,7 Mio Euro den dicksten Batzen aus, fast 3300 Firmen sind in Verzug. Auf Platz zwei: Über 10.000 Eltern schulden der Stadt knapp 5,5 Mio Euro Kindergartenbeiträge. 41 374 unbezahlte Bußgelder (2,3 Mio Euro) und 10.000 säumige Grundsteuerzahler (2,1 Mio Euro) folgen auf Platz drei und vier der Schuldenliste.

128.000 Mahnungen verschickte die Stadt im vergangenen Jahr. Dass es 8000 mehr waren als 2012, liegt nicht nur daran, dass immer mehr Menschen auch Kleinbeträge nicht zahlen können. „Wir haben auch den Mahnzyklus erhöht“, erläutert Andreas Landscheit, Abteilungsleiter im Amt für Rechnungswesen und Steuern. Statt im Monatsabstand mahnt die Stadt jetzt nach zwei Wochen.

Gegen 81 500 Schuldner wurde eine Vollstreckung eingeleitet

81.500 Schuldner mit knapp 21 Mio Euro Außenständen reagierten 2013 nicht auf Zahlungserinnerungen, so dass die Stadt die Beträge vollstrecken ließ. 18.000 Duisburger stehen gegenüber der Stadt durch Pfändung oder Ratenzahlung dauerhaft in der Vollstreckung.

Sinkt die Zahlungsmoral? „Von Moral könnte man nur sprechen, wenn die Leute bezahlen könnten“, erklärt Landscheidt. Zumindest dies: Während die Gesamtsumme der Außenstände relativ stabil bleibt, steigt die Zahl der Fälle, weil viele auch kleine Beträge nicht mehr aufbringen können. Zum Beispiel wurden für 12.335 Hunde die Steuern nicht bezahlt.

Nicht jeden Betrag wird die Stadt eintreiben können. Gut 10 % der Forderungen schreibt sie jährlich ab, manchmal verzichtet sie teilweise. Vor allem bei Bußgeldern ist Landscheidt darauf erpicht, dass zumindest ein Teil beglichen wird. Stundungen sind möglich. „Aber dann müssen die Leute mit uns sprechen.“