Duisburg. Viele Schwarzarbeiter ertappt, kiloweise Drogen beschlagnahmt und tausende gefälschte Markenartikel aus Postsendungen „geangelt“: Die Bilanz des Hauptzollamtes Duisburg für das Jahr 2013 kann sich sehen lassen. Den Fokus ihrer Arbeit hatte die Behörde auf die Bekämpfung von Schwarzarbeit gelegt.
Das Hauptzollamt Duisburg hat seine Jahresbilanz für 2013 vorgelegt. Randolf Frind, der stellvertretende Leiter der Behörde, nannte die beachtliche Summe von 4,4 Milliarden Euro, die das 533 Beschäftigte umfassende Hauptzollamt für den Bund einnahm. Das sei auch im bundesweiten Vergleich ein hervorragendes Jahresergebnis, so Frind. Der Löwenanteil entfiel mit 2,4 Milliarden Euro auf die Energiesteuer. Den Fokus ihrer Arbeit hatte die Behörde im Vorjahr aber auf die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung gelegt.
181 Mitarbeiter des Duisburger Hauptzollamtes sind im Arbeitsbereich „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ und der Ahndung beschäftigt. Sie überprüften 1524 Arbeitgeber und insgesamt 11.320 dort tätige Personen. Über 800 Ermittlungsverfahren wurden wegen Verstößen gegen gesetzliche Vorgaben eingeleitet. Die ermittelte Schadenssumme für die Wirtschaft lag bei rund 21,9 Millionen Euro. Die Summe der Geldstrafen aus den inzwischen abgeschlossenen Verfahren (Straftaten und Ordnungswidrigkeiten) lag bei 480.000 Euro. Es wurden addiert 42 Jahre und vier Monate Freiheitsstrafen gegen die Verurteilten ausgesprochen.
Hoher Schaden für die Wirtschaft
Um die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität kümmern sich insgesamt 47 Zöllnerinnen und Zöllner der Behörde sowie fünf Spürhunde, die gemeinsam auf Straßen, in Zügen sowie am Flughafen Weeze Drogenschmuggler ins Visier nehmen. Aus dem Verkehr gezogen wurden in 2013 insgesamt 17 kg Kokain/Heroin, 411 kg Haschisch/Marihuana, 75 kg Kath, 5,5 kg Amphetamine, 10.817 Ecstasy-Pillen sowie 22.100 LSD-Trips. 439 Strafverfahren wurden eingeleitet.
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Doch auch legale Waren, die in zu großen Mengen aus dem Ausland eingeführt wurden, beschlagnahmten die Zöllner – so auch 200 kg Tabak und 190.000 gefertigte Zigaretten sowie 251 kg Kaffee. 1203 Mal wurden Schuldner, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, bei Vollstreckungen zur Kasse gebeten. Einnahmen: 195.000 Euro.
278.193 Vollstreckungsaufträge erledigt
Die Vollstreckungsstelle hat ihren Sitz in der Hauptzollamts-Außenstelle Emmerich. Die 113 dort eingesetzten Beschäftigten erledigten im Vorjahr 278.193 Vollstreckungsaufträge und trieben 37,25 Millionen Euro bei. 377.000 Euro flossen aus Erlösen aus Internetversteigerungen (www.zoll-auktion.de) in die Kassen. Neben eigenen Forderungen kümmern sich die Zöllner um das Eintreiben offener Forderungen der Arbeitsagenturen, Argen, Sozialversicherungsträger und Berufsgenossenschaften.
Um „Geldwäsche“ zu verhindern, wird bei Zollkontrollen stets nach ungewöhnlich großen Mengen an Bargeld geschaut. Die Duisburger Zöllner stellten 152.700 Euro vorläufig sicher. Dabei war entweder die Herkunft des Geldes nicht zu klären oder aber es waren Summen über 10.000 Euro, die nicht ordnungsgemäß angemeldet wurden.
Produktpiraterie: Gefahr für die Gesundheit
In den vier Zollämtern des Hauptzollamtes Duisburg wurde eine steigende Zahl von Importen aufgegriffen, die auf dem Postweg eingeschmuggelt werden sollten. Bei rund 27.000 Postabfertigungen, die im Jahr 2013 vom Hauptzollamt Duisburg durchgeführt wurden, stellten die Beschäftigten etwa 2300 Verstöße fest. Diese betrafen das geltende Arzneimittelrecht, den Artenschutz sowie den gewerblichen Rechtsschutz. Bei der Produktpiraterie geht es laut Zoll nicht nur um den Schutz wirtschaftlicher Interessen, sondern auch um den Schutz der Gesundheit aller Bürger, der gewährleistet sein soll. Denn gefälschte Medikamente bergen große Risiken. Über 70 Prozent aller aufgegriffenen Fälschungen stammten laut Zoll aus China.