Duisburg-Hamborn. . Als ein Mann aus Duisburg-Marxloh sein geliehenes Geld nicht zurückbekam, machte er der Lebensgefährtin des Schuldners ein Angebot: Statt des Geldes forderte er die Niere der Tochter. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr und sechs Monaten Haft.
Als ein türkischstämmiger Mann aus Marxloh einem Bekannten 5000 Euro lieh, dachte er wohl nicht, dass er deswegen zwei Jahre später vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Hamborn stehen würde. Ende 2008 gewährte der Betreiber eines Döner-Imbisses einem Freund ein privates Darlehen. Dieser zahlte ihm aber nur 750 Euro zurück.
Um den gesamten Betrag zurückzubekommen, wandte sich der Mann nicht etwa an einen Anwalt, sondern suchte die Lebensgefährtin seines Bekannten auf. Ihr drohte der Angeklagte, dass er den Kindern die Finger abschneidet, wenn die Schulden nicht beglichen werden. Die Dame nahm die Drohung des Mannes nicht ernst, bis er ihr einen zweiten Besuch abstattete.
Das Angebot
Dieses Mal forderte er nicht sein Geld zurück, sondern unterbreitete der Frau ein Angebot. Die Schulden wären vergessen und sie würde obendrein noch 30000 Euro bekommen, wenn er dafür die Niere ihrer Tochter haben könne. Empört reagierte die Frau auf den Deal, jagte den Angeklagten davon und erstatte Anzeige.
Die beiden Taten gestand der Mann sofort. Wegen versuchter räuberischer Erpressung und Bedrohung verurteilte ihn das Gericht zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, weil der Marxloher vorher nicht straffällig geworden ist. Zudem muss er als Bewährungsauflage 500 Euro zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.