Duisburg-Neudorf. Das Gelände an der Neuen Fruchtstraße/Koloniestraße hat eine wechselvolle Geschichte. Früher gab es dort eine Kneipe, später wollte McDonalds dort bauen. Das Geschäft platzte, seitdem gammelt das Gebäude vor sich hin. Nun bringt der Besitzer das Gelände als Standort für die Feuerwache ins Spiel.
Früher war die Ecke Neue Fruchtstraße/Koloniestraße mal ein angesagter Treffpunkt für Musikfreunde. Später sollten Nachtschwärmer dort immerhin noch auf dem Weg nach Hause in einem Drive-In einen Burger bekommen. Das geplante Mc-Donalds-Restaurant wurde allerdings nie realisiert, als der Burgerbrater im Hauptbahnhof eine Filiale eröffnete. Nun bringt Besitzer Thomas Wenning das Gelände als möglichen Standort für die neue Feuerwache ins Gespräch.
2005 erbte der Steuerberater und Immobilienbesitzer die Fläche von seinem Vater. Dessen letzter Wunsch war es, dass sein Sohn den Verkauf mit McDonalds regeln sollte. Das Restaurant wollte auch noch das benachbarte Grundstück der Stadt erwerben. „Doch die haben vier Jahre gebraucht“, erinnert sich Wenning. Das Geschäft platzte. Am liebsten hätte Wenning das heruntergekommene Gebäude in verkehrsgünstiger Lage bereits abgerissen und Parkplätze darauf errichtet. Allerdings wurde der Bebauungsplan vor ein paar Jahren von der Stadt eben so geändert, dass dort ein Restaurant entstehen soll. Burger King hatte Wenning seiner Zeit eine Absage erteilt. Die Kette befand zwar den Standort als geeignet, wollte aber, dass Wenning als Investor auftritt und das Restaurant baut. „Da hätte ich mich abhängig gemacht und erst einmal eine Million investieren müssen.“ Nun laufen noch Verhandlungen mit „Kentucky Fried Chicken“ – Ausgang ungewiss. Deshalb bringt Wenning das Gelände nun ins Gespräch für eine neue Feuerwache. Die Fläche misst, zusammen mit dem Nachbar-Grundstück, das der Stadt schon gehört, 2200 m2. „Es ist zentral gelegen und die Einsatzorte sind genauso schnell erreichbar. Es ist doch egal, ob ich von links oder rechts komme.“
Grundstück für Wohnhaus ungeeignet
Die Stadt lehnt das Gelände als „zu klein“ ab. Mindestens 5000 m2 seien nötig. Die Fläche an der Mercatorstraße ist 5400 m2 groß. In einer Sitzung im Juni soll der dann neu gewählte Rat noch einmal über die Feuerwache beraten. Hinter vorgehaltener Hand wird vermutet, dass sich die Parteien doch auf den Standort an der Mercatorstraße einigen könnten.
Momentan gammelt das Gebäude an der Neuen Fruchtstraße vor sich hin. Scheiben sind eingeschlagen, es mieft an allen Ecken. Um Veränderung auf seinem Grundstück herbeizuführen, müsste der Bebauungsplan für das Restaurant wieder zurückgenommen werden. „Aber, was soll ich hier bauen? In ein Wohnhaus zieht doch an dieser Stelle keiner ein. Im Minutentakt fahren hier die Bahnen vorbei“, ärgert sich Wenning. Bis sich etwas tut, bleibt der Schandfleck erhalten.