Duisburg. . Etwa 1000 Pedalritter begaben sich bei der Duisburger Radwanderung auf die20 und 50 Kilometer lange Strecke am Rhein-Herne-Kanal entlang. Die WAZ hat ein Paar begleitet

Als Michaela Stefanic und Sascha Lippe an den Start gehen, sind sie bereits durchnässt. Matsch klebt an den Speichen, den Rahmen und sogar an den Lenkern ihrer Fahrräder. Die Regenwolken hängen tief: Eine graue Masse über den hohen Häusern der Innenstadt. Trotzdem lächeln Michaela und Sascha freudig. Sie freuen sich auf die 32. Duisburger Radwanderung, bei der sie sich für die längste, 50 Kilometer lange Strecke entschieden haben. Die weite Anreise aus Rumeln hat den beiden Hobby-Radlern nichts ausgemacht. Sie haben sich schon mal warm gestrampelt, denn es ist frisch an diesem Morgen.

Die Kleidung der beiden 28-Jährigen ist professionell: Hautenge Radler-Hemden und Hosen und ein eng anliegender Regenschutz. Michaela hat sogar den Helme in einen solchen eingewickelt, damit die Tropfen nicht durch die Luftschlitze fließen. „Wir fahren bei Wind und Wetter. Das macht uns nichts aus. Man kommt halt nur langsamer voran“, sagt Studentin Michaela.

Ohne Schutzblech unterwegs

Mit kräftigem Tritt sausen sie auf ihren Mountain-Bikes davon. Etwa 1000 Radfahrer gehen insgesamt bei der Aktion auf die Strecke. Sie führt zu dessen 100. Geburtstag am Rhein-Herne-Kanal entlang, durch den Matsch in Richtung Norden. Das Wetter klart nicht auf. Es bleibt grau. Und nass. „Es ist schon ein bisschen extrem zum Fahrradfahren. Sehr nass und vor allem matschig“, sagt Sascha.

Das Fehlen der Schutzbleche macht sich bemerkbar. Der Dreck spritzt den beiden den Rücken hoch und auch ins Gesicht. Sie kneifen die Augen zu. Trotzdem: Sie sind froh, sich für die Radwanderung entschieden zu haben. Industriekulisse in Beeck und im Landschaftspark beeindrucken die beiden, und auch die grünen Wiesen an denen sie vorbeikommen, gefallen ihnen. „Duisburg ist vielseitig. An den alten Hochöfen vorbeizufahren, ist schon sehr besonders“, findet der Schlosser. Doch die beiden sind auch ein wenig überrascht vom vielen Grün. „Ich wusste ja gar nicht, dass es so schön grün ist bei uns“, sagt er lachend. Andere Radler treffen sie selten. Auf Grund des Wetters sind hauptsächlich Hobby-Sportler unterwegs. Familien sind wohl lieber zu Hause geblieben.

Richtung Meiderich

Im Mattlerbusch erreichen Sascha und Michaela nach etwas über zwei Stunden die erste Stempelstation. Am nördlichsten Punkt der Radwanderung ruhen sie sich einen Moment aus. Doch sie wollen auch nicht auskühlen. Es geht weiter in Richtung Meiderich. Wieder am Kanal entlang bahnen sie sich ihren Weg bis zum nächsten Stempelposten am Kanu-Club an der Emmericher Straße.

Die Station wirkt ähnlich trostlos wie die im Mattlerbusch: Große weiße Zelte sollten hier vielen Radlern Schutz vor der Sonne gewähren. Es schützt sich aber nur eine Handvoll Radler vor dem anhaltenden Nieselregen.