Gelsenkirchen. . Der Regionalverband Ruhr, die zehn Anrainerstädte und Partner feiern groß das Jubiläum des Rhein-Herne-Kanals. Die Schiffsparade anlässlich des 100-Jährigen lockte selbst Besucher aus Köln ins Ruhrgebiet. Gelsenkirchens OB Frank Baranowski verriet, als Kind selbst in den Kanal gesprungen zu sein.
„Guck mal, wie schnell das geht“, sagte eine Besucherin, als sie am Stadthafen gespannt einem Schleusenvorgang zuschaute. Trotz regnerischen Wetters kamen zahlreiche Besucher an die Schleuse.
Die Schiffsparade anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Rhein-Herne-Kanals lockte selbst Besucher aus Köln ins Ruhrgebiet. „Als wir die Reklame gesehen haben, wollten wir uns das einmal anschauen. Wir besitzen ja auch ein kleines Schiff“, so ein Paar aus der Domstadt. Während die einen Besucher den Schleusenvorgang mit Spannung beobachteten, schauten sich andere die Bilder der Ausstellung „Zeitfenster“ an. Die historischen Kanalfotos hängen auf Plakaten unter allen Brücken des Kanals.
„Die Fotografien aus den letzten hundert Jahren spiegeln das Leben am Kanal wider, sowohl den Arbeits- als auch Freizeitbereich“, erklärte Dirk Radermacher, Pressesprecher des Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich. Interessierte können sich die Ausstellung, umgesetzt von Billie Erlenkamp, bis 27. September anschauen. Die Schiffsparade bedurfte „sehr viel Eigeninitiative“, ergänzte er. Ein Schleusenvorgang dauere dabei etwa zehn bis 15 Minuten.
„Costa Brava in Castrop“
Rhein-Herne-Kanal feiert 100-jähriges Bestehen
Mehrere Alphornspieler sorgten dabei für musikalische Untermalung, bevor die Ehrengäste das Jubiläumsjahr offiziell eröffneten. Unter ihnen war Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Früher wurde malocht, heute wird gelebt. Das zeigt sich auch am Kanal“, betonte er in seiner Rede. „Der Kanal verbindet Menschen im nördlichen Ruhrgebiet.“ Zudem sei die Wasserstraße ein Naherholungsgebiet und ersetze Meer und See und sei „die Costa Brava in Castrop“. Er gab auch zu: „Als Jugendlicher bin ich auch schon einmal in den Kanal gesprungen.“ Für Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in NRW, sei der Rhein-Herne-Kanal ein Symbol für den Strukturwandel. Sie betonte zudem die „Folkwang-Idee“: „Der Kanal ist für alle Menschen offen.“
100 Jahre Rhein-Herne-Kanal
Der Rhein-Herne-Kanal führt vom Rhein bis zum Dortmund-Ems-Kanal. Von der Brücke an der Üchtingstraße in Gelsenkirchen sieht man seine idyllische Seite.
© Martin Möller / WAZ FotoPool
100 Jahre ist es her, dass die ersten Schiffe den Kanal befahren durften. Das Bild zeigt einen Frachter in Gelsenkirchen Horst in den 60er Jahren.
© Herribert Konopka
Damals rauchten noch ein paar mehr Schlote im Ruhrgebiet. Wie hier am Nordsternhafen und dem Hafen der Gelsenberg AG (heute BP).
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Rund 70 Millionen Reichsmark ließ man sich den Kanal kosten. Dafür sparte man ...
© Herribert Konopka
... an einer offiziellen Eröffnungsfeier. Die musste wegen des ersten Weltkriegs ausfallen.
© Herribert Konopka
Das viele Geld für den Bau war offenbar gut investiert. Schnell entwickelte sich der Rhein-Herne-Kanal zu einer der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Im Nordsternhafen in Gelsenkirchen-Horst ...
© Herribert Konopka
... machte die Industrie in den 60er Jahren regen Gebrauch von den Frachtschiffen.
© Herribert Konopka
Es ging aber auch anders. Im Bereich des Hafen Bismarck badeten Kinder im Kanal.
© Herribert Konopka
Und auch Angler zog es an den Kanal. Die Industriekulisse des Nordsternhafens ...
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... schien die Menschen nicht abzuschrecken.
© Herribert Konopka
Noch heute ist der Rhein-Herne-Kanal ein beliebtes Ausflugsziel. Ob für Fahrradtouren wie hier in Essen, ...
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
... zum Ausspannen am Ufer, ...
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
... im Schlauchboot auf dem Wasser ...
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... oder als Schwimmer mittendrin.
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Selbst für Adrenalin-Junkies hat der Kanal etwas zu bieten. Die zahlreichen Brücken (hier an der Emscherstraße in Altenessen) nutzen ganz Mutige gerne als Sprungtürme.
© Ulrich von Born / WAZ FotoPool
Genauso gut geht das ...
© Ulrich von Born / WAZ FotoPool
... von der Brücke Gladbecker Straße, ...
© Ulrich von Born / WAZ FotoPool
nördlich des Autobahnkreuzes Essen Nord.
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Nicht aus ganz so luftiger Höhe, aber mindestens genauso artistisch: In Oberhausen springen Jugendliche in den Kanal.
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Eine alte Postkarte zeigt vier Motive aus Dellwig: den Strandhof Hesse, Schleuse, Sommerbad Essen und den Kanal mit Bootsteg.
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
Der Kanal von seiner ungewöhnlichen Seite: Ein Arbeiter klettert in Dortmund in einen Tunnel.
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Zugegeben, der Rhein-Herne-Kanal ist nicht die Adria, aber bei schönem Wetter ...
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... kann man es sich hier ähnlich gut gehen lassen.
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Da macht es auch nichts, ...
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... wenn mal ein Frachter vorbeischippert.
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Noch ein extremer "Sport": Schiff-Surfer versuchen in Altenessen auf einen Frachter zu klettern.
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Gediegener geht es im Yachtclub zu. Bei der Fahrt ab Raffelberg zur Marina Oberhausen und wieder zurück kann man die Natur genießen.
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Auf dem Tankschiff Noorderhoofd dürfte man sich darum weniger kümmern. Zumal wenn man gerade die Müllverbrennungsanlage in Karnap passiert.
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Selbst Kultur kann man am Rhein-Herne-Kanal genießen. Zum Beispiel im Amphitheater im Gelsenkirchener Nordsternpark.
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Auch Kultur, nur von der etwas lauteren Sorte: Beim Rock Hard Festival 2008 stehen Zaungäste auf der Südseite des Rhein-Herne-Kanals und ...
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... hören die Konzerte von 20 Heavy-Metal-Bands auf der Bühne gegenüber.
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Wer mit dem Ausflugsdampfer "Friedrich der Große" über den Rhein-Herne-Kanal fährt, gelangt vom Amphitheater ...
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zum Quartier Bismarck. Muss dabei aber zunächst ...
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...durch die Schleuse.
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Die Brücke an der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen.
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Der Kanal wurde für Schiffe bis zu 1350 Tonnen gebaut. Schiffe, die den Maßen der ursprünglichen Schleusen entsprechen, nennt man auch Rhein-Herne-Kanal-Schiffe.
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Beim Kulturfest Extraschicht wird der Kanal gerne als Ort für Aufführungen genutzt.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Im Nordsternpark in Gelsenkirchen-Horst ...
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... machte das Theater Titanick ...
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... den Rhein-Herne-Kanal mit seiner Inszenierung "Endstation Wasser" zur Bühne.
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Anders als auf einer richtigen Bühne ...
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... wurde die Aufführung für die Schauspieler ...
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... zu einer feuchten Angelegenheit.
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Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Das Theater Titanick zeigt seine Inszenierung "Endstation Wasser" bei der Extraschicht 2010.
© Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Natürlich kann man sich auch freiwillig ins kühle Nass begeben, so wie ...
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... die achtjährige Eileen aus Stoppenberg und ein älterer Besucher.
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Die MS Heisingen am Amphitheater in Gelsenkirchen am Nordsternpark.
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
Die MS Heisingen am Amphitheater am Nordsternpark.
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
Besucher aus Weimar machen im August 2010 ...
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
... eine Kulturfahrt auf dem Rhein-Herne Kanal auf einem Schiffe der Weissen Flotte Baldeney.
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Dabei sehen sie unter anderem die Kohleverladestation am Essener Hafen.
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Vom Wasser aus bekommt man einen anderen Blick auf das Ruhrgebiet.
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Wenn das Wetter mitspielt, ...
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... kann man vom Deck aus in aller Ruhe andere Schiffe gucken.
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Die MS Heisingen auf dem Kanal in Höhe des Hafen Bottrop.
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Zwei Verkehrsmittel auf einem Bild: Während das Ausflugsschiff der Weissen Flotte über den Kanal schippert, überqueren Radfahrer eine Brücke.
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Die Deutschlandfahne weht am Heck des Fahrgastschiffes Baldeney der Weißen Flotte. Im Hintergrund sieht man die Doppelbogenbrücke im Nordsternpark.
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Sportboote vor der Doppelbogenbrücke im Nordsternpark - fotografiert vom Fahrgastschiff Baldeney der Weiße Flotte.
© Martin Möller / WAZ FotoPool
Der Ruderverein Herne veranstaltet am 24. September 2011 eine Regatte am Ruderhaus am Rhein-Herne-Kanal in Crange.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Ruderverein Herne veranstaltet am 24. September 2011 eine Regatte am Ruderhaus am Rhein-Herne-Kanal in Crange.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Ruderverein Herne veranstaltet am 24. September 2011 eine Regatte am Ruderhaus am Rhein-Herne-Kanal in Crange.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Ruderverein Herne veranstaltet am 24. September 2011 eine Regatte am Ruderhaus am Rhein-Herne-Kanal in Crange.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Im August 2011 entspannen etliche Menschen entlang des Kanals in Gelsenkirchen - und zwar ...
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in der Sonne am Ufer des Kanals, ...
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... im Wasser ...
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... und auf dem Wasser.
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Zeigt sich der Kanal im Sommer von seiner entspannten Seite, ...
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... kann er im Winter ganz schön Probleme machen.
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Nach tagelangem Dauerfrost im Februar 2012 ist die Oberfläche des Rhein-Herne-Kanals in Gelsenkirchen ...
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... von Eisschollen überzogen. Die Schifffahrt ist dadurch jedoch nicht eingeschränkt.
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Ein Ruderer zieht seine Bahnen auf dem Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen. Im Hintergrund sieht man die Anlagen des Hafens Grimberg.
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Das geht natürlich auch mit dem Schlauchboot, wie hier im August 2012 auf der Höhe des Freibads Hesse.
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So kann man es aushalten: Bei Sonnenschein lässt es sich prima auf dem Kanal entspannen.
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Auch immer gut: Ein gemeinsamer Sprung ins Wasser.
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Gibt's natürlich auch als akrobatische Variante.
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Nach so viel Action kommen Leckereien vom Grill gerade recht.
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Radtour mit Schiffspanorama gibt es auf der Strecke entlang des Rhein-Herne-Kanals hinter dem Stadion Niederrhein in Oberhausen.
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Der Rhein-Herne-Kanal und die Emscher von oben. Der Kanal wurde teilweise im ehemaligen Flussbett der Emscher angelegt, die sich durch die Begradigung leicht nach Norden verlagert hatte.
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Der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen in Höhe der Uferstraße.
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Der Essener Hafen im Mai 2013.
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Der Stadthafen Essen wurde als jüngster Hafen am Rhein-Herne Kanal 1934 von der Stadt Essen in Betrieb genommen und ...
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... wird seit 1987 von den Stadtwerken Essen betrieben.
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Es geht auch romantisch: der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen Bismarck mit Blick Richtung Osten im März 2013.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Menschen genießen im Juli 2013 das Sommerweter am Rhein-Herne-Kanal in Essen.
© Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Natürlich kann man auf dem Rhein-Herne-Kanal auch einen Bootsführerschein machen. Mit Blick auf das Gasometer in Oberhausen wird die Prüfung gleich angenehmer.
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Hafenmeister Swen Meier zeigt seinem Schüler Thomas Skowronski, wie man das Boot sicher über den Kanal steuert.
© Oliver Müller / WAZ FotoPool
Es gibt nichts, was es nicht gibt, am Rhein-Herne-Kanal. Neben Sport, Entspannung und Musik kann man dort auch noch Kunst gucken.
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Die Fußgängerbrücke Slinky Springs to Fame des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger ...
© Ilja Höpping / WAZ FotoPool
... verbindet den Kaisergarten am Schloss Oberhausen mit den Rad- und Wanderwegen der Emscherinsel.
© Ilja Höpping / WAZ FotoPool
Sie ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ...
© Ilja Höpping / WAZ FotoPool
... ganz praktische Überquerungshilfe des Kanals - wenn auch in etwas ausgefallener Form.
© Ilja Höpping / WAZ FotoPool
Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbands Ruhr, erinnerte außerdem daran, dass es aufgrund des Ersten Weltkrieges 1914 keine Eröffnungsfeier des Kanals gab. Dafür gebe es aber zum Jubiläum ein breites Programm bis Ende September. „Fast jedes Wochenende ist etwas los in den Anrainerstädten.“
Anschließend betraten auch die Ehrengäste die Schiffe der Parade und winkend verabschiedeten sich die vielen Passagiere von den Zuschauern, als sie sich auf den Weg nach Oberhausen machten.