Duisburg. . Duisburg will den Radverkehr fördern. An vielen Stellen im Stadtgebiet gibt es bereits Verbesserungen im Radwegenetz. Radler sollten aus Sicherheitsgründen am Besten auf einem eigenen Streifen durch den Verkehr geführt werden. Das ist jedoch selbst bei neu gebauten Radwegen nicht immer der Fall.
Immer häufiger setzen Kommunen und Städte auf den Radverkehr, um die von Stau und Abgasen geplagten Innenstädte zu entlasten. Auch in Duisburg ist man bemüht, die Voraussetzungen für den Radverkehr zu verbessern. Angesichts von drei schweren Unfällen in diesem Jahr, ist klar, dass noch viel getan werden muss. Die WAZ hat zusammen mit ADFC-Vorstandssprecher Herbert Fürmann eine Radtour durch die Stadtmitte unternommen und notiert, wo es sich am besten radelt.
Grundsätzlich führt Fürmann einige Unfälle auf das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zurück. „Etwa, wenn Radfahrer auf der verkehrten Seite fahren.“ Außerdem seien Straßeneinmündungen häufig eine Gefahrenstelle. Denn häufig übersähen Kraftfahrzeugführer beim Abbiegen den geradeaus weiter radelnden Verkehrsteilnehmer.
Heerstraße soll künftig einspurig werden
Im besten Fall, so findet Fürmann, sollten die Radler neben den Autos auf der Straße auf einem eigenen Streifen durch den Verkehr geführt werden. Das sei am sichersten. Das ist jedoch selbst bei neu gebauten Radwegen nicht immer der Fall.
Radwege in Duisburg-Mitte auf dem Prüfstand
Landfermannstraße
Freie Bahn für Radfahrer heißt es nicht nur an der Landfermannstraße. Von der Gutenberg- bis hin zur Mülheimer Straße ist der Verkehr für Zweiradfreunde gut geregelt. So ist die Querung der Saarstraße nun einfacher geworden. Nur noch ein Baustein fehlt zur Vollendung des Radwegs. Die Querung in Richtung Mülheimer Straße muss noch ergänzt werden. Noch diesen Herbst oder Anfang 2014 soll es soweit sein.
Mercatorstraße
Ein Teilstück der Mercatorstraße, gegenüber vom Bahnhofsparkplatz, bietet nur einen älteren Fahrradweg. Der schmale Streifen würde heutzutage sicherlich nicht mehr so konstruiert. Zum einen ist zu wenig Platz für Radler. Zum anderen bergen die darauf parkenden Autos eine nicht unerhebliche Unfallgefahr. Dagegen wirkt der gerade neu gebaute Teil wie ein Fahrrad-Eldorado. Das Planungsamt würde diese Stelle nur allzu gerne anders gestalten. Doch dies wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Denkbar ist eine nur noch einspurige Verkehrsführung für Autos und ein breiterer Streifen für Radfahrer.
Bergisch - Märkische Hochfeldbahn
Die Trasse des neuen Rad- und Fußgängerweges an der Märkischen Hochfeldbahn ist fast fertig. Ende Juli könnte sie freigegeben werden. Später soll dieser Weg vom Rhein bis nach Wedau für Fußgänger und Radfahrer benutzbar sein. Kopfschmerzen bereitet noch die Querung der Heerstraße. Hier wird noch an einem Konzept gefeilt.
Düsseldorfer Straße
Ab dem Lehmbruckmuseum gilt für Radfahrer an der Düsseldorfer Straße Schrittgeschwindigkeit. In der anderen Richtung soll ein Radweg entstehen, weil Radfahrer hier Linienbusse blockieren.
Steinsche Gasse
Radfahrer kommen hier nicht durch, signalisiert das rote Verbotsschild an der Steinschen Gasse. Dabei sollen sie doch jetzt die Fahrbahn benutzen. Das soll bald besser ausgeschildert werden.
Musfeldstraße
Von der Musfeldstraße gelangen Radfahrer trotz Einbahnstraße über die Kreuzung Plessingstr./Kremerstr. in die Innenstadt. Nur für Radfahrer gibt es deswegen hier eine Ampel.
Neudorfer Straße
Der Radstreifen vor dem UCI wäre sicherlich breit genug für Radfahrer. Auch der Abstand zu den dort wartenden Taxen wurde genau richtig bemessen. Von der Duisburger Radstation aus könnte man sich prima auf eine ausgedehnte Radtour durch Duisburg begeben. Doch häufig benutzen Fußgänger dieses Teilstück, wenn sie zum Hauptbahnhof eilen, weil der Bürgersteig durch Gastronomie belegt ist.
Wie etwa an der Mercatorstraße. Doch diese Bauweise weiß durchaus zu überzeugen. Denn es gibt hier viel Platz und der Abstand zu geparkten Autos ist groß genug. Verbesserungspotenziale sind an anderen Stellen jedoch beileibe nicht knapp.
Wegführung mit Fahrradstrafen geplant
An der Heerstraße könnten Zweiräder bald mehr Platz haben. Dort ist künftig eine einspurige Wegführung mit einem Fahrradstrafen geplant. Los geht es laut Axel Brenner vom Planungsamt frühestens Anfang 2014. Auch soll die Freigabe für die entgegengesetzte Nutzung von Einbahnstraßen für Radfahrer weiter ausgebaut werden.
Da würde der ADFC ein höheres Tempo bevorzugen. Doch um dies beschleunigen zu können, fehlt der Stadt das Geld. Dennoch. Brenner ist überzeugt: „Im Duisburger Radwegenetz gibt es bereits viele vorzeigbare Stellen.“