Duisburg. Ein einziges Mal hat „Schimmi“ seinen Citroën gegen einen Drahtesel getauscht. Nun geht’s für 25 Radler vorbei an alten Drehorten. Die Teilnehmer der Radtour durch den Duisburger Süden dürfen übrigens die erste Wohnung besichtigen und erfahren, dass „Schimmi“ mal eine Nacktszene in der Arena drehte.
Mit dem Fahrrad auf Schimanskis Spuren: Dagmar Dahmen führte 25 Radfahrer an neun Stationen durch die facettenreiche „Schimmi“-Geschichte in Duisburg. Unter anderem bekamen die Fans die erste Wohnung des legendären Ermittlers zu sehen.
Nur ein einziges Mal hat „Schimmi“ seinen kultigen Citroën CX gegen einen Drahtesel getauscht. Zum Beweis zeigt Tourleiterin Dagmar Dahmen vor Beginn der Schimanski-Radtour ein großes schwarz-weiß Foto, auf dem die Ermittler-Legende in seiner beige-grauen M65-Feldjacke auf dem Rad zu sehen ist. Wenn das kein Ansporn ist.
Schimmi-Radtour durch den Duisburger Süden
In dicken Jacken hatten sich auch die Teilnehmer der ersten Schimmi-Radtour durch den Duisburger Süden gehüllt, als sich der Tross unter der Regie dreier ADFC-Begleiter am Sonntagmorgen bei Little John Bikes in Bewegung setzt. Die Ausflugslust und der frische Fahrtwind begleiten die Gruppe auf dem Weg zu ihrer ersten Station, der MSV-Arena. „Hier war der Schauplatz für Schimmis legendäre Nackt-Szene aus dem Jahr 1984. Schimanski ermittelte damals Undercover in der Fanszene. Das ging aber schief – und so landete er nackt im Mittelkreis des Wedaustadions. Die Sicherheitsmaßnahmen bei dem Dreh waren sehr hoch, weil bloß kein Foto vom nackten Götz George gemacht werden sollte“, erzählt Dahmen.
Vom Stadion aus fährt die Gruppe über Buchholz und das Hotel Sittardsberg (Drehort der berühmten Pommes-Szene zwischen Schimanski und Thanner) nach Wanheim. Auf dem Rad sitzend wird dabei heftig über die besten Tatort-Ermittler oder die schönsten „Schimmi“-Momente diskutiert. „Ich habe immer die Szenen im Hafenmilieu geliebt. Das ist Schimmi pur“, verrät Schimanski-Freak Ralf Stetza. Zwei Fans haben für die Tour sogar die Anreise aus Bremen auf sich genommen. Hinter hohen Bäumen türmt sich derweil schon früh erkennbar der nächste Höhepunkt für die Schimanski-Anhänger auf. An der Angertaler Srraße 96 haben Drehortjunkies die erste Wohnung Schimanskis ausgemacht. Im 14. Stock des „Affenfelsen“ hat der WDR seinerzeit einen Aufenthaltsraum in „Schimmis“ Bude verwandelt. „Die Locationscouts hatten damals die Vorgabe, dass Industrie und Feuer aus dem Fenster zu sehen seien müssen“, berichtet die Expertin. Als Industriekulisse diente vor dem Abriss das Kruppwerk in Rheinhausen. „Die erste Schimmi-Wohnung zu sehen“, ist das absolute Highlight“, frohlockt Stetza.
Sechs weitere Stationen werden noch passiert. Bei jeder springt Dagmar Dahmen auf ihre rote Kiste und beeindruckt die Fans mit Anekdoten und Fakten zu ihrem Lieblingskommissar. Nach 25 Kilometern endet die Tour ganz nach „Schimmis“ Geschmack: Mit einer Schale Pommes Currywurst und einem kalten Pils.
Hochfeld war ein beliebter Drehort für Schmuddel-Straßen
Hochfeld war für die Macher der Schimanski-Reihe immer ein guter Drehort. „Die leeren Häuser und Straßen standen perfekt für das Schmuddel-Image Duisburgs“, erläutert Dagmar Dahmen. In „Moltke“, vielleicht „Schimmis“ bestem Fall, ist die St. Bonifatius Kirche zu sehen. Dort platzt der Supermacho in eine polnische Hochzeit. Vor der Kirche hilft der Kriminalhauptkommissar einem Jungen, dem sein Fußball geklaut wurde. Ebenfalls tagelang am Set war Dieter Bohlen. Er spielt einen tatverdächtdigen Zuhälter und gerät mit Schimanski aneinander. „Die Stimmung zwischen den beiden bei den Dreharbeiten war super“, berichtet Dahmen und hält zum Beleg ein Foto von den Dreharbeiten hoch, auf dem sich Bohlen, George und Thanner-Darsteller Feik in den Armen liegen.
Schimanski bald wieder im TV