Duisburg. . Die Sperrung der Duisburger Mercatorhalle wegen schwerer Mängel beim Brandschutz wirkt sich negativ auf die Bilanz der Duisburger Philharmoniker aus. Zahlen zeigen, dass das Orchester fast 200 Abos weniger verkauft hat. Intendant Alfred Wendel verlangt jetzt von der Stadt eine klare Aussage.
Paukenschlag vom Intendanten der Duisburger Philharmoniker: „Wir verlangen von den Verantwortlichen in dieser Stadt endlich eine verlässliche und klare Aussage darüber, wann denn in der Mercatorhalle wieder philharmonische Konzerte gespielt werden können!“
Alfred Wendel, der Intendant der Duisburger Philharmoniker ist eigentlich ein freundlich zurückhaltender Mensch. Doch jetzt wird selbst er zornig: Zwei Jahre nach dem kriminellen Bau-Desaster um die neue Mercatorhalle gibt es bis heute aus der Bau- und Liegenschaftsverwaltung dieser Stadt aber noch immer nicht die Spur eines Zeitplanes, wann denn die Bürger dieser Stadt ihren Konzertsaal mal wieder von innen in Funktion sehen und erleben können.
Für Intendant Alfred Wendel geht es jetzt ans Eingemachte. Er wird mit seinem Orchester im Mai das neue Konzert-Programm vorlegen, das auch weiterhin in der provisorischen Spielstätte des Musical-Theaters am Marientor aufgeführt werden muss.
Das Wendel stellt fest: „Wir verlieren unser Publikum! Unsere einst so solidarische und überaus treue Fan-Gemeinde wird jetzt über die Jahre ungeduldig und kündigt uns die Gefolgschaft. Eine Zahl: Wir hatten mal 1000 Abonnements pro Philharmonischem Konzert. Heute sind es nur noch 820 und die Tendenz ist weiter fallend.“
Es fehle „eine glasklare Perspektive“ und eine planbare Verlässlichkeit für das Publikum wie für das Orchester darüber, wann denn in Duisburg mal wieder „normale Verhältnisse“ einkehrten. Wendel: „Natürlich können wir froh und glücklich sein, dass uns nach dem Baudesaster mit dem TaM überhaupt ein Ausweichquartier zur Verfügung stand.“
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Doch die Musiker wie das Konzert-Publikum würden dieses Ausweichquartier schon aus grauer Vorzeit, bereits nach Abriss der alten Mercatorhalle hinreichend lange kennen, es ist mit der neuen Mercatorhalle nicht konkurrenzfähig. Wendel: „Und genau deshalb wurde der Konzertsaal ja auch mal gebaut. Die 1A-Akustik wie die gastronomische und verkehrstechnische Infrastruktur der Halle findet man eben nicht am TaM in Hochfeld.“
In der neuen Mercatorhalle habe man vor vollem Haus gespielt. Das ändere sich jetzt deutlich. Wendel: „Und was sollen wir in dieser Situation tun? Sollen wir etwa die Eintrittspreise erhöhen oder sollen wir das Programm runterfahren? Oder können wir von der Stadt in Schuldennöten einen Verlustausgleich fordern?“
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