Mit der Zukunft der Stadt beschäftigt sich OB Sören Link jeden Tag. Am Wochenende hielt er auf Einladung der evangelischen Kirche die Kanzelrede in der Salvatorkirche. „Duisburg, wohin?“ lautete die Fragestellung. „Uns allen liegt die Zukunft der Stadt am Herzen, ich bin gespannt, welche Herausforderungen sie benennen werden“, sagte sein Gastgeber, Superintendent Armin Schneider, zur Begrüßung. So ging es wohl auch den Duisburgern, die die große Stadtkirche komplett füllten.
Unterschiedliche Resonanz
„Probleme haben wir ja genug, das fängt bei der Mercatorhalle an und hört beim MSV noch lange nicht auf“, weiß Link. Bessere Bildungschancen für alle Duisburger sieht er als entscheidenden Baustein für die Zukunft der Stadt. Von der U-3 Betreuung bis zur Vermittlungsinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, auf dem Weg zur Teilhabe an Bildung wolle er keinen Duisburger zurücklassen, so der OB. Er räumte ein, dass die Stadt durch die Zuwanderung von inzwischen 9000 Rumänen und Bulgaren manchmal an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht werde. „Aber wir ducken uns nicht weg, Duisburg kann Integration, darin haben wir lange Erfahrung“, sagte er.
Den NRW-Stärkungspakt für überschuldete Kommunen sehe er als historische Chance für Duisburg, aus den Schulden rauszukommen. Neben der Forderung nach mehr Hilfsgeldern für Brückensanierung, Betreuung und Integration, nennt Link das Fundraising als neue Geldquelle für die Stadt. Dafür hat er eine Stabsstelle für die professionelle Akquise von Förder –und Stiftungsgeldern eingerichtet.
Trotz aller Sparanstrengungen will der OB die Lebensqualität in der Stadt weiter verbessern. Man habe die Gebag von der Last der Küppersmühle befreit, damit sie sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen könne, den Wohnraum in der Stadt aufzuwerten. „In Duisburg bestehen fast 50 Prozent der Flächen aus Wasser oder sind grün“, sagte Link. „Wir haben eine Menge zu bieten, aber wir können noch besser werden.“
Für Käthe Müller-Roose waren die Ausführungen des Stadtoberhauptes nicht konkret genug. „Ich hätte gerne mehr über die wirtschaftliche Lage erfahren, wir sind doch immer noch eine Industriestadt“, sagt sie. „Die neue Stabsstelle ist eine gut Idee und war längst überfällig“, findet hingegen Renate Brunotte.