Duisburg.

Auf Druck der Banken soll für die städtische Duisburger Wohnungsbautochter Gebag jetzt kurzfristig die Geschäftsführer-Position dauerhaft geklärt und besetzt werden. Dass der als Sanierer geholte Jurist und Unternehmensberater Utz Brömmekamp weiter an der Spitze der Gebag stehen wird, ist eine Variante, aber offenbar eine unwahrscheinliche.

Zumindest in der Steuerung ist die Suche nach einem neuen Gebag-Chef Rathaus-Chefsache, also Angelegenheit von Oberbürgermeister Sören Link, der den Gebag-Aufsichtsrat in einem Schreiben über die anstehende Personalfindung informiert hat. Der konkrete Anstoß, jetzt die Personalfrage zu klären, kommt von den Banken. Sie verlangen für die Verlängerung der Kreditlinie an die Gebag, die zum Ende des Februars ausläuft und sich auf eine Gesamtschuld von 30 Millionen Euro belaufen soll, eine dauerhafte Lösung in der Cheffrage: Sie fordern einen erfahrenen Manager aus der Wohnungswirtschaft, der kaufmännisches wie technisches Know-how mitbringt. Damit ist auch klar, dass es nur einen Gebag-Chef geben wird, keine Doppelspitze.

Vorbehalte in der SPD

Nicht überraschend stellt sich dann natürlich die Frage, ob Utz Brömmekamp nicht der richtige Mann wäre, vom – ebenfalls von den Banken in den höchsten Krisenzeiten der Gebag wegen des Küppersmühle-Desasters 2011 verlangten und bestellten – Chefsanierer dauerhaft auf den Gebag-Geschäftsführersessel zu wechseln. Brömmekamp bekam für sein Krisenmanagement, für die wirtschaftliche und organisatorischer „Runderneuerung“ der Gebag und für sein Verhandlungsgeschick zum Ausstieg aus dem Museums-Abenteuer an der Küppersmühle durchweg gute Noten, von den Banken, auch vom OB.

Man sagt dem gebürtigen Duisburger Brömmekamp auch Interesse nach, bei der Gebag zu bleiben und aus seiner Düsseldorfer Firma auszusteigen – wenn die Konditionen stimmen. Doch in der SPD gibt es Vorbehalte, an denen für Brömmekamp-Befürworter schwer vorbeikommen ist. Aus Fraktionskreisen ist zu hören, dass man u.a. Brömmekamps Positivbilanz anzweifelt und die Höhe der Vergütungen, die die Gebag in den beiden vergangenen Jahren an Brömmekamps Düsseldorfer Unternehmensberatung für die Beratungsdienste und die Gestellung seiner Person als Geschäftsführer (25.000 € monatlich) als arg üppig geißelte. Aus Gebag-Aufsichtsratskreisen gilt diese Kritik aber als unbegründet.