Duisburg. Massen an Überstunden und ihr finanzieller Ausgleich bei der städtischen Marketinggesellschaft DMG sind in den Fokus des Rechnungsprüfungsamtes geraten. Nach seinem Bericht zahlte die DMG allein binnen eines Jahres 100 000 Euro aus und schieben einzelne Mitarbeiter bis zu 3000 Überstunden vor sich her.
Arbeitsüberlastung, falsche Personalplanung oder Schludrigkeit gepaart mit indirekter Lohnerhöhung? Massen an Überstunden und ihr finanzieller Ausgleich bei der städtischen Marketinggesellschaft DMG sind in den Fokus des Rechnungsprüfungsamtes geraten. Nach seinem Bericht zahlte die DMG allein binnen eines Jahres 100.000 Euro aus und schieben einzelne Mitarbeiter bis zu 3000 Überstunden vor sich her.
Der jetzt vorgelegte Bericht der städtischen Kontrolleure führte umgehend zur Einberufung einer Sondersitzung des DMG-Aufsichtsrates in der kommenden Woche. Erst danach wollen sich der DMG-Geschäftsführer Uwe Gerste und der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Keuer äußern.
DMG räumt Verbesserungsbedarf ein
Bei seinen Kontrollen war das Rechnungsprüfungsamt RPA auf auffällige Zahlen gestoßen und untersuchte Zeiterfassungskarten und Abrechnungen genauer. Es rügte deutlich die Personalplanung und das Abrechnungsgebaren bei der DMG. So entsprechen Zulagenzahlungen an einzelne Mitarbeiter – 2013 allein 40.000 Euro – nicht dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst. Auch fehlen den Kontrolleuren Belege und schriftliche Begründungen für Überstunden, Zahlungen und Zulagen. Es rügt ferner rechtlich gravierende Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz. Fast ganzjährig hätten Mitarbeiter die tägliche Arbeitszeit regelmäßig überschritten, in vielen Fällen lag sie bei über zehn Stunden, wurde die monatliche Arbeitszeit um ein Drittel überschritten und wurden 40 Überstunden pauschal jeden Monat vergütet. Bei der DMG sind 43 Mitarbeiter beschäftigt, der Personaletat liegt bei rund 2,8 Mio €.
In dem Bericht räumt die DMG Verbesserungsbedarf bei der Personalplanung ein. Es gibt wohl offenbar auch keine eigenständige Personalabteilung. Die große Zahl der Überstunden trifft nach WAZ-Informationen vor allem den Bereich des Landschaftsparks Nord und die Tourismusabteilung. Zu temporären Zeitbelastungen mit intensiverem Personaleinsatz kommt es auch beim Festivalbüro, sei es aktuell bei den Akzenten oder den Tanztagen.
Erste Reaktionen zeigen eine große Spannbreite: Es gibt harsche Kritik am laxen Umgang mit Arbeitszeit, gesetzlichen Vorgaben und Geld bei der DMG, aber auch den Verweis auf zu wenig Personal und zu viel zeit- und arbeitsintensiven Terminbelastungen bei der DMG.