Duisburg. Das Traditions-Restaurant „Wilhelmshöhe“ auf dem Kaiserberg zwischen Botanischem Garten und Zoo ist verkauft und soll dem Vernehmen nach zusammen mit der benachbarten Henle-Villa einer Wohnbebauung weichen. Schon am Wochenende wird Gastronom Heiner Cramer-Biermann den Betrieb schließen.
Großer Immobilien-Deal am Kaiserberg: Das „Restaurant Wilhelmshöhe“, Duisburgs traditionsreichste Gastronomie in schönster wie hochpreisiger Waldrandlage, ist nach Informationen der NRZ an einen finanzstarken Investor verkauft worden.
Der schwer in die Jahre gekommene Gastronomiebetrieb samt Apartment-Anbau von Inhaber und Gastronom Heiner Cramer-Biermann soll nach Informationen der NRZ abgerissen werden und Platz machen für eine gehobene Wohnbebauung.
Auch Villen haben ihre Besitzer gewechselt
Und: Auch die benachbarte, durch Verfall schwer angeschlagene Villa der Unternehmerfamilie Klöckner-Henle plus Nachbarvilla auf dem gleichen Grund hat nach Informationen der NRZ in den vergangenen Wochen den Besitzer gewechselt. Alle drei Objekte befinden sich dem Vernehmen nach in einer Hand und geben Raum für eine großangelegte Bebauung, wie auch Raum für Spekulationen um die Weiterentwicklung einer Fläche an Duisburgs hervorragendster Wohnlage.
Genau daran aber werde er sich nicht beteiligen, erklärte Heiner Cramer-Biermann gegenüber der NRZ. Zwar wisse er natürlich, an wen er verkauft habe. Doch was der neue Eigentümer mit seinem Objekt vorhabe, wisse er nicht. „Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass hier weiterhin ein Gastronomiebetrieb sein wird“, bekennt er. Zu hoch sei der Investitionsbedarf, zu gering seien die Renditemöglichkeiten für ein modernes Restaurant.
Am Ende macht es ihm keinen Spaß
Das Restaurant, das sich nach Worten von Cramer-Biermann seit 1928 in den Händen seiner Familie befand, habe in den letzten Jahren zu wenig abgeworfen. „Es hat am Ende keinen Spaß mehr gemacht“ sagt er. Also habe er ein vorhandenes Kaufangebot angenommen. Nur noch bis zum kommenden Wochenende wird auf der „Wilhelmshöhe“ die Küche unter Dampf sein – danach ist dann endgültig Schluss.
Was mit den 21 Appartements geschehen wird, die oberhalb des Restaurants angebaut sind und die seit Jahren immer wieder an Studenten der benachbarten Universität Duisburg-Essen vermietet sind, vermochte Cramer-Biermann ebenfalls nicht zu sagen. Nach Informationen der NRZ besteht aber offenbar der Plan, sämtliche Objekte „zurückzubauen“ und durch anspruchsvolle Wohnbebauung zu ersetzen. Von einem konkreten Zeitplan ist derzeit nichts bekannt. Für einen Rückbau der Henle-Villa, die unter Denkmalschutz steht, muss ohnehin der lange Weg der behördlichen Genehmigung beschritten werden.