Duisburg. In einer Blitzumfrage des Dehoga sprachen sich die teilnehmenden Gastronomen aus Duisburg in großer Mehrheit gegen die „Gastro-Ampel“ der Verbraucherzentrale NRW aus. Allerdings beteiligten sich nur wenige der angeschriebenen Gastronomen.
Drei Monate nach Einführung der Online-Hygiene-Ampel als Modellprojekt in Duisburg und Bielefeld sieht der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) NRW seine ablehnende Haltung nach einer selbst durchgeführten Umfrage unter seinen Mitgliedern bestätigt. Neun von zehn Gastronomen kritisieren demnach, dass die Resultate der Gastro-Ampel in Farbe (grün, gelb, rot) und Punktezahl (0-80) für die Gäste nicht nachvollziehbar, irreführend und pseudo-transparent seien.
Wie die WAZ auf Nachfrage erfuhr, haben sich nur 64 Gastronomen an der Online-Umfrage anlässlich der jüngsten Ausschusssitzung im Düsseldorfer Landtag zum Thema „Effektive Lebensmittelkontrolle“ beteiligt. In Duisburg waren es gerade mal 24, die zudem nicht jede Frage beantwortet haben. Es war nur die Hälfte der 400 Mitglieder der hiesigen Kreisgruppe angeschrieben worden, weil Mail-Adressen fehlten.
„Thema ist bei unseren Mitgliedern noch nicht angekommen“
„Dieser Rücklauf ist bei solchen Blitzumfragen üblich. Wir sehen aber auch, dass das Thema emotional bei unseren Mitgliedern noch nicht angekommen ist“, sagte Thomas Kolaric (Dehoga Nordrhein). „Trotzdem bestätigen die Ergebnisse das Meinungsbild, das sich bereits aus unseren Gesprächen herauskristallisiert hat.“
Wie berichtet, können sich die Menschen in Duisburg und Bielefeld durch ein Kontrollbarometer der Verbraucherzentrale NRW via Internet unter www.vz-nrw.de/appetitlich (auch als App) informieren, in welchen Restaurants, Schnellimbissen und Eisdielen ihrer Stadt es sauber zugeht. Die ersten Ergebnisse auf Basis der Lebensmittelkontrollen haben gezeigt, dass die überwältigende Mehrheit der erfassten Betriebe im grünen Bereich liegt.
Ergebnisse der Befragten aus Duisburg
Dies gilt nach Angaben des Dehoga auch für acht von 24 Gastronomen in Duisburg, die an der Umfrage teilgenommen haben, die restlichen 16 seien aktuell noch nicht geprüft worden. Insgesamt 22 haben die Frage beantwortet, wie sie zur Einführung der Hygiene-Ampel stehen, 16 ablehnend. Unter den Gegnern äußerten zehn datenschutzrechtliche Bedenken, zwölf kritisierten, dass Nachprüfungen nach Beseitigung der Mängel nicht in das Ergebnis einfließen würden. Und 15 sprachen von einer Irreführung der Gäste, da laut des Dehoga niemand wisse, wofür genau der jeweilige Betrieb Minuspunkte bekomme.