Duisburg. . Beim 32. Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ präsentieren auch Duisburger Schüler ihre Projekte. Lisa Neunzig stiehlt dabei allen die Show: Die Zehnjährige testete Deckfarbmalkästen. Die Zahl an weiblichen Teilnehmern hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt.

Selbstdesinfizierende Türklinken, selbstausweichende Roboter, Benzin aus Laub und eine klasse Idee eines „Nachwuchs-Genies“. Bereits zum 32. Mal zeigten junge Tüftler beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ ihre pfiffigen Ideen.

Unter die 93 jungen Forscher, die bei Thyssen Krupp Steel Europe ihre Errungenschaften präsentierten, hatten sich auch einige Duisburger gemischt. Die Jüngste unter ihnen war die zehnjährige Lisa Neunzig vom Franz-Haniel-Gymnasium. Professionell eingekleidet in einem weißen Kittel wurde die Nachwuchs-Wissenschaftlerin steht sie zwischen etlichen Reagenzgläsern. Im Fachgebiet Chemie trat Lisa mit ihrem Qualitätstest verschiedener Deckfarbmalkästen an. „In der Schule raten die Lehrer einem immer zum Kauf des Pelikan-Farbkastens. Ich wollte überprüfen, ob der wirklich auch der Beste ist“, erklärte die Zehnjährige.

Unterschied liegt an Feinheit der Farbpartikel

Dazu hat Lisa fünf Farbkästen verglichen. Zunächst hat sie Farblösungen gemischt und diese im Reagenzglas eine Woche lang beobachtet. Das Ergebnis: Bei vielen Farbkästen setzte sich der Farbträger am Boden ab. Nur beim Pelikan-Kasten ist die Farbe im Wasser geblieben“, berichtete die Schülerin. Bei der sich daraus folgende Frage ergab: „Male ich dann letztendlich nur mit Wasser und die Farbe bleibt im Pinsel? Der Unterschied liegt am Ende an der Feinheit der Farbpartikel.“

Trotz ihres jungen Alters ist Lisa bereits „Wiederholungstäterin“ bei dem Schülerwettbewerb. „Im letzten Jahr hat sie bereits mit ihrem Reflektoren-Test teilgenommen. Sie wurde von ihrem Bruder angesteckt, der vor einigen Jahren mitgemacht hat“, erzählte Wettbewerbsleiterin Dr. Claudia Lilie. Auch bei den Hausherren ist man auf die beeindruckenden Veranlagungen der Gymnasiastin aufmerksam geworden. „Wir halten für sie einen Platz in der Abteilung Forschung und Entwicklung frei“, sagte Pressesprecher Erik Walner mit einem Augenzwinkern. Lisa ist zudem eine Vertreterin aus dem starken weiblichen Teilnehmerfeld. Die Teilnahme weiblicher Jungforscher hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Nahmen 2011 nur 15 Mädchen am Wettbewerb teil, sind es mittlerweile schon 34.

Mehrere Duisburger Kandidaten sorgen für Furore

Gleich mehrere Duisburger Kandidaten sorgten beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ für große Augen bei den Jurymitgliedern. Etwa Myrijam Stoetzer (12) mit ihrer Idee zur intelligenten Waschmaschine, die mit Hilfe eines Sensors die optimale Dosierung von Waschmittel findet.

Oder die Mathematiker vom Steinbart-Gymnasium, die gleich zwei Projekte an den Start brachten. Laurits Blank (13) lieferte mit dem Steinbart-Theorem einen neuen Lehrsatz ab. Julia Kähler, Lynn Seuchter und Maren Garden jonglierten erfolgreich mit Zahlenquadraten. Lisa-Sofie Wagner (15) vom Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium bewies, dass es im Biegerpark mehr wirbellose Tiere gibt, als im Ungelsheimer Wald. „Im Wald gab es nur Rotbuchen. Im Park ist die Vielfalt der Vegetation höher und es gibt dort mehr Licht. Das ist gut für die Tiere“, begründete sie.